Schraeg hinter den Augen. 8

Telefonsex mit ECHTEN Frauen: Zusätzlich mit Kamera Funktion möglich!

Schräg hinter den Augen.

ODER

Wissen Sie wirklich, was Ihr Nachbar gerade denkt?

Copyright 14. 09. 2013 by chrissbolt

Teil 8

„Ohjeohje“, schluchzte der Autor und versuchte erneut, das Wasser aus seinen Augen zu befördern, „hoffentlich hat sie sich dieses Mal besser unter Kontrolle, als vorhin. Mein Radiergummi ist alle!“

EIS Werbung

„Iiiih,“, sagte Chris und schüttelte sich, „bloß nicht dran denken.

Ob er schneller ist, als sie?“

„Na, auf die Dauer wird sie ihn wohl einholen. So scharf wie du bist, gibt sie niemals auf. Du solltest irgend etwas gegen deinen Dauerständer unternehmen, sonst hat er keine Chance. „

„Meinst du, das hängt zusammen?, fragte Chris erstaunt.

„Ich gehe mal schwer davon aus“ sagte der Autor fachmännisch und kam wankend auf die Beine, „sie ist doch die Verkörperung deines Sexualtriebes.

Weißt du das nicht mehr?“

„Ja, doch, schon. Aber wieso hat er jetzt einen Pimmel im Gesicht?“ fragte Chris weiter, dem es eine Herzensangelegenheit war, dass das naturwissenschaftliche Gesetz von Ursache und Wirkung auch in diesem, seinem ganz persönlichen Teil des Universums Geltung behielt. „Warum ist er denn nicht wieder unten nachgewachsen?“

„Keine Ahnung,“ der Autor zuckte die Schultern, „ich bin diesmal jedenfalls unschuldig. Aber mein Kollege scheint wohl auf den Geschmack gekommen zu sein oder sollte ich besser sagen, auf den Geruch? Und deshalb hat sich seine Erregung die nächstliegende Stelle ausgesucht, um eine Erektion zu bilden, als er nämlich mit dem Kuli an der Nase war!“

„Aha“, sagte Chris diplomatisch, dem die Fähigkeit des Autors zur logischen Analyse plötzlich erschreckend begrenzt vorkam.

Vorsichtig drückte er mit zwei Fingern auf seiner eigenen Latte herum, die einem Pinocchio aus Eichenholz gut zu Gesicht gestanden hätte: „Und wie bitte soll ich das hier los werden?“

„Du solltest auf jeden Fall aufpassen, dass dein Liebchen dich nicht dabei erwischt, wie du dir die Palme schüttelst. Vor allem bei DER Wichsvorlage. „

Verdammt! Die versaute Decke.

„Ehhhhh. Bolthaus, ich warne dich!!!“ Der Schrei kam von ganz weit weg, klang entrüstet und völlig außer Atem.

Na, der hat vielleicht Sorgen, dachte Chris. Aber in einem Punkt war die Analyse des Autors von bestechender Logik.

Wie hatte er nur so unvorsichtig sein können, sich hier, quasi im zukünftigen Ehebett, einen abzuwichsen, während Susi jede Sekunde herein kommen konnte?

Schwanzgesteuert. Eindeutig.

Sein unermüdliches Fleischrohr hätte er ihr gerade noch als Kompliment verkaufen können, wenn sie auch sicher daran verzweifelt wäre, dass er schon wieder so geil war.

Und wenn sie die vers… Decke fand? Naja, Risiko, Risiko.

Aber ihn zu erwischen, wie er ihre Abwesenheit schamlos ausnutzte, um an sich herum zu spielen und einem schwer alkoholabhängigen Hund einen Eyejob zu verpassen! Undenkbar.

Schluss jetzt. Die Vernunft musste endlich siegen.

Punkt eins: Die Decke musste sofort in die Waschmaschine, denn Susi würde sie sicher gleich einkassieren wollen, um sie selbst zu waschen.

Punkt zwei: Abschwellende Maßnahmen zu Rettung eines auf der Flucht Befindlichen einleiten.

„Falsche Priori…“, klang eine bekannte Stimme aus der Ferne, die plötzlich abbrach, als presse sich eine Hand auf den Mund.

Doch bevor Chris darüber spekulieren konnte, was den Mund nun tatsächlich versperrte und wo dann die Nase stecken musste, hörte er, wie Susi im Bad die Spülung betätigte und ihm dann zurief, dass sie sich gleich etwas frisch machen würde.

Nicht nachdenken Chris, sofort handeln!

Er war schnell, als Hausmann und Läufer. Einmal Keller und zurück? PAH! Locker!

Er hechtete aus dem Bett, die Decke unter dem Arm, ganz durchtrainierter Superathlet. Blitzschnell und leise am Bad vorbei, Ninja pur. Tür auf, die Füße flogen die Stufen hinab und machten keinen Laut, einem Schatten gleich. Die Tür des Nachbarn kam ins Blickfeld: geschlossen, das Licht zum Keller: aus, niemand unten, gut so.

Licht an, weiter hinab. Vierte Maschine am Ende des Waschkellers, Decke rein, Tür zu, Waschpulver, Weichspüler, 60 Grad, Buntwäsche, Kurzprogramm, seine Finger flogen über die Tasten. Fertig. Tschhhhhhhhhh, das Wasser rauschte in die Trommel.

Triumph. Er war der Größte, einfach unschlagbar. Und sogar sein bestes Stück stand trotz der Anstrengung immer noch wie eine Eins. War das kein Grund, richtig stolz auf die eigene Potenz zu sein?

„HMMMMPFFF, HMMMMMPPFFFFF“, war ein ganz leiser, gequälter Protest zu hören.

Das Geräusch löste zu Chris‘ eigenem Erstaunen kein Mitleid in ihm aus. Stattdessen machten sich Schadenfreude und Gehässigkeit in ihm breit.

Es dauerte ja lange, ihn zu reizen, eine Charaktereigenschaft, die er eindeutig von seinem Vater geerbt hatte. Aber wehe, man ging zu weit!

Dieser kleine, arrogante Drecksack hatte in den letzten Stunden hart daran gearbeitet, sich seinen heiligen Zorn zuzuziehen. Und nun der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte: Er gönnte ihm nicht mal den verdienten Stolz auf seine unbändige, weit überdurchschnittliche Manneskraft.

Sollte diese Tucke es ruhig noch ein wenig genießen, dass seine Nase einmal mehr in einer Sache steckte, wo sie nicht hin gehörte.

Und überhaupt. Susi war bestimmt auch stolz darauf, dass er mit knapp über Neununddreißig noch so fit im Schritt war und dass er sie so sehr begehrte, dass seine Erektion nicht enden wollte.

Also, kleine Programmänderung. Er konnte sich blitzschnell hier unten frisch machen, wieder hoch ins Schlafzimmer sprinten und Susi mit einem duftenden Freudenspender überraschen.

Und wenn sie schon daran schnupperte und feststellte, dass er appetitlich sauber war, konnte sie ja gleich das Versprechen einlösen, das aus diesem… süßen Mund… gekommen war…

Da würde es keine Schwierigkeiten mit dem Orgasmus geben, wie vorhin. Und wenn es dann doch ein wenig länger ging… Ihm sollte es recht sein.

Das gemeinschaftlich genutzte Waschbecken hier im Keller hatte zwar nur kaltes Wasser, aber er war ja hart im Nehmen.

Oh ja, wie wahr, grinste er feist, stieß eindeutig mit dem Becken vor und zurück und bewunderte Bolthaus Junior, der auf und ab federte, wie eine Reitgerte. Nur viiiiieeeeel dicker natürlich!

Jetzt aber los. Chris schaute auf das Regal mit den vielen Flaschen und Kartons. Mist, nur Waschpulver, kein flüssiges Waschmittel. Och nöööh, dieses harte, kratzige Zeugs. Das war doch so unangenehm an seiner zartesten Haut.

Weichspüler gab es ohne Ende.

Ob das auch ging? Ein fachmännischer Blick auf das Etikett zeigte kationische Tenside. Alles klar.

Er schraubte den Verschluss ab und hielt den Schwanz ordentlich über das Waschbecken. Er füllte etwas von der milchigen Flüssigkeit in die freie Hand und begann mit der Duftmassage.

Ohhh, wie extrem angenehm. Dieses weiche, flutschige Gefühl, da mussten einem doch wieder so Sachen in den Kopf kommen.

Mit Genuss im Gesicht massierte er die blanke Eichel, da hörte er neben sich ein entsetztes Krächzen.

In der Tür zum Waschraum stand urplötzlich der alte Mainarz und deutete mit der Fernbedienung seines Fernsehers auf die nackte, verschmierte Nudel in Chris‘ Hand, die mittlerweile so aussah, als würde er sie mit dem eigenen Erguss bearbeiten.

Das war auch das einzige, was Chris in seinem Schockzustand auffiel und so hielt er die große Kunststoffflasche als Sichtschutz vor seinen Dödel und bemühte sich krampfhaft, das Etikett gut lesbar in das Blickfeld des Alten zu drehen, um ihm zu zeigen, dass er sich keinesfalls mit Sperma vergnügte.

Doch selbst mit dem Rest von Verstand, der noch arbeitete, wurde Chris schnell klar, dass dieses Argument nicht wirklich zog.

Über das Rauschen des Wassers in Maschine und Becken verstand er nur ein paar Wortfetzen, die nicht gerade schmeichelhaft klangen.

„Total gestört… Abartiger Sack… Tolle Frau… Gummipimmel… Weichspüler… Früher… Idiot…“, mehr kam bei Chris nicht an.

Und so stand er noch sekundenlang zutiefst geschockt und völlig bewegungslos da, während der Alte wieder die Treppe hinauf schlurfte.

In seiner Hand fühlte er, wie seiner prächtigen Dauererektion verschämt die Luft ausging.

Erst als das Rauschen leiser wurde und die Waschtrommel sich zu drehen begann, sperrte er wie in Trance den Wasserhahn zu.

Völlig verstört stellte er den Weichspüler zurück und trocknete sich Hand und Schwanz notdürftig mit dem alten Lumpen ab, der grau und hart am Beckenrand klebte.

Plötzlich von der Panik beflügelt, er könne auch noch von der frischgemachten Susi ertappt werden, wie er nackt aus dem Treppenhaus in die Wohnung kam, hechtete er an der bereits wieder geschlossenen Mainarzschen Wohnungstür vorbei die Treppe hinauf.

Zum Glück war sein Atem völlig ruhig und er konnte sich gerade noch leise ins Schlafzimmer schleichen, da kam seine Göttin mit den blauen Strahleaugen und einer hervorragenden Laune auch schon aus dem Bad. Sie stellte sich vor ihm auf die Zehenspitzen und küsste ihn ganz zärtlich auf den Mund.

Ach, wie die Anspannung von Chris abfiel. Wie heftig er sich in dieses Wesen verknallt hatte.

„Hat es dir vorhin gefallen?“, fragte der wunderschöne Mund und die blauen Sterne strahlten mit ihrer unglaublichen Wärme direkt in sein Herz.

„Ich habe so etwas noch nie erlebt“, gestand Chris und Glück und Bewunderung klangen in seiner Stimme.

„Besser als deine Wochenenden auf dem Bauernhof?“, neckte Susi ihn mit der Anspielung auf sein Geständnis, dass er es sich eigentlich mit seinen fünf Freunden hatte gemütlich machen wollen.

„Scherzkeks“, schmunzelte Chris und Susi zog theatralisch einen Flunsch: „Deine Liebesbezeugungen waren aber auch schon mal poetischer“, schmollte sie, „weißt du noch vorhin? Im Kloster?“

„Wo bitte?“

„Ach nichts“, grinste Susi plötzlich geheimnisvoll.

Mit zwei spitzen Fingern und skeptischem Blick griff sie dann vorsichtig nach dem kleinen Herrn Bolthaus, inspizierte ihn kurz von allen Seiten und rümpfte allerliebst die sommersprossige Stupsnase.

Chris hielt ruhig still und fluchte innerlich darüber, dass die unsägliche Demütigung im Keller nun völlig vergebens war. Mit dieser schlappen Nudel konnte er nicht auftrumpfen.

Und überhaupt. Wie hätte er ihr eigentlich die wundersame Reinigung erklären sollen, ohne zu verraten, dass er im Keller am Wachbecken war?

‚Du Schatz, ich habe mir schon in der Küche an der Spüle den Schmodder von der Lanze gekratzt?‘

Das war tatsächlich ein bisschen ekelhaft.

In der Tat schien es seine Urteilsfähigkeit zu beeinträchtigen, wenn sein bestes Stück in voller Pracht dastand.

Das musste sicher an der riesigen Blutmenge liegen, die man für dieses Naturschauspiel benötigte. Ein Wunder eigentlich, dass er nicht regelmäßig in Ohnmacht fiel.

„Los, ab mit dir ins Bad,“ kommandierte Susi jetzt ernst und Chris meinte: „Na du bist ja ganz schön mutig, das Ding einfach so anzufassen.

„Quatsch, wieso denn?“ fragte Susi verwundert. „Obwohl, dem Spurt nach zu urteilen, den ich vorhin machen musste, haben wir ganz schön Schwein gehabt, dass ich dich nicht völlig eingesaut habe. „

„BIMMEL, BIMMEL, BIMMMMEL, WER WACKELT MIT DEM PIMMMMEL…“, sang sie urplötzlich in voller Lautstärke und schüttelte seine Gurke am festgewachsenen Ende so kräftig hin und her, das ihm die Spitze links und rechts gegen den Bauch klatschte.

Chris lachte brüllend los und Susi strahlte ihr verschmitztes Koboldlächeln.

„Sag mal, ekelst du dich denn gar nicht“, fragte Chris mit Tränen in den Augen aber völlig geplättet über Susis mangelnde Berührungsängste.

„Ach Mensch, jetzt stell dich bloß nicht so an“, meinte sie tadelnd, „du tust ja gerade so, als müssten mir davon die Finger abfaulen. Ich wasche sie mir doch jetzt noch mal.

Los komm, aber wage dir ja nicht, einen Kommentar über den Geruch im Bad abzulassen,“ schimpfte sie vorsorglich, „es kann schließlich nicht jeder nach dem Analverkehr nach Weichspüler duften, wie der große Meister. Sag mal, wie machst du das eigentlich?“

‚Frag doch mal den Mainarz‘, konnte Chris sich gerade noch verkneifen, dann dackelte er seiner Susi hinterher ins Bad, unentschlossen, ob er angesichts der peinlichen Erinnerung lachen oder weinen sollte.

Herr Mainarz kramte derweil geistesabwesend in der Schublade unter seinem Fernseher.

Also so langsam reichte es ihm! Er war ja nun wirklich tolerant und nie ein Kind von Traurigkeit gewesen.

Wenn die zwei es am helllichten Tag lautstark auf dem Balkon treiben mussten, ihm sollte es recht sein. Auch dass das leckere Sahneschnittchen nackelig durchs Treppenhaus lief, konnte er so ab und zu noch dulden.

Aber der gestörte Herr Ingenieur sollte es bloß nicht mehr wagen, ihm so im Keller aufzulauern.

Zu dumm zum Poppen, sodass sich seine neue Freundin im Treppenhaus mit nem Gummipimmel vergnügen musste. Und dann im Keller stehen und sich den Harten mit Weichspüler klein machen.

Der war doch pervers.

Wo war bloß dieses kleine Heftchen vom Fernseher? Er wusste doch genau, dass es nur hier drin sein konnte. Er hatte die Nase gestrichen voll von der Knipserei durch die Sender.

Das musste doch auch anders gehen.

Bis er auf seinem Lieblingskanal mit den Oben-Ohne Rätselmädeln war, war die Hand steif und der Pimmel wieder weich. Ohne Lenor.

Und heute war es besonders schlimm gewesen. Er hatte probiert, mit links zu zappeln, damit die Rechte noch, najaa… und so eben. Dabei hatte er sich zwei mal vertippt und musste von vorne anfangen. Jetzt lief ihm die Zeit davon.

Nachher war die mit den dicken Möpsen schon weg und er konnte sich wieder das Brett mit Warzen anschauen. Das ging ja mal gar nicht.

Und genau da hatte er mit seinen neuen Hörgeräten mitbekommen, wie der Bolthaus in den Keller gesprintet war. Also fit war er ja, häh, nur nicht in der Birne.

DIE Gelegenheit, hatte er sich gedacht. Der machte doch was mit Computern, der wusste das doch bestimmt.

Also war er ihm hinterher, um sich das mit der Fernbedienung mal zeigen zu lassen.

Aber jetzt würde er diesen Kranken ganz bestimmt nicht mehr fragen. Dem hatte er vielleicht die Meinung gesagt! Hatte ganz schön dämlich geguckt, der studierte Herr.

Da musste er jetzt halt selber ran und nachlesen, wie das funktionierte. Würde er ja wohl noch hinkriegen. Er war ja schließlich Praktiker.

Aaaha, hähäää.

Ordnung ist das halbe Leben. Er zog das Heftchen heraus und schlurfte zum Sessel.

Apropos Computer. Da gab es jetzt doch so Dinger… soo…Seiten, richtig! Da hatte sein Kumpel Heinz ihm von erzählt.

Da sollte es tatsächlich noch doller hergehen, als beim Rätseln. Richtiger Porno. Mit reinstecken sogar!

Ob so was schwer zu bedienen war? Mist, dass der Bolthaus so bekloppt war.

Unter richtigen Männern hätte er ihm das bestimmt beigebracht.

Najaa, mal nachdenken. Wo ein Willi ist, ist auch ein Weg. Und sein Willi ging noch ganz gut, hähähä.

Diesmal ging es im Bolthausenschen Bad recht nüchtern und unerotisch zu. Chris wusch sich gründlich den Weichspüler ab, während Susi völlig überflüssigerweise noch einmal über die blitzblanke Einrichtung wischte und dabei die Planung des weiteren Abends übernahm:

„Ich will dich ja nicht hetzen, Schatz, aber wir wollen doch zum Italiener.

Hast du überhaupt schon einen Tisch reserviert? Da ist es Samstags doch immer so voll. „

Chris stoppte mitten in der Wäsche: „Italiener?“

Sein Gesicht zeigte sogar zwei Fragezeichen.

Wann hatten sie denn über Essen gehen gesprochen? Seine Erinnerung hierzu zeigte nur blankes Feld.

„Willst du lieber wo anders hin? Zum Chinesen? Oder zu dem neuen Portugiesen! Der soll auch ganz toll sein.

Zur Eröffnung hat er ein Buffet im Angebot. Leider nur zwischen 19:30 Uhr und 21:45 Uhr. Wie spät ist denn jetzt? Hast du keine Uhr hier im Bad? Sag mal, wo hast du denn die Decke hin getan, die mit dem Dackel? Ich habe noch eine Buntwäsche. Sonst ist die Maschine nicht voll und ich muss bis nächste Woche warten. Du kannst ruhig auch mal was dazu sagen…“

„Öhhmm..“, setzte Chris an.

„Was soll ich denn nur anziehen? Und du? Es muss ja schließlich ein wenig zueinander passen. Ich habe mir letzte Woche etwas Neues gekauft, tooootschick, drüben in der Boutique Fellinis. Kennst du doch!? Würde ja viel besser zum Italiener passen. Aber wenn du partout nicht willst. Jaja, du Schlingel, ich kenne ja deine Vorlieben! Den grauen Business Dress, nicht wahr? Da stehst du doch drauf. Dass ihr Männer aber auch immer an das Eine denkt.

Gespielter Tadel, frivoles Augenzwinkern, flüchtiger Kuss.

„Aber jetzt noch nicht, du Nimmersatt, mach mal etwas schneller. Hast du denn überhaupt etwas, das zu meinem Anzug passt? Ich kenne dich nur in sportlich oder legere. Warte mal, du hast doch die graue Hose und das hübsche Hemd, das mit dem Kragen. Doch, doch, was du vergangenes Jahr zu eurem Firmengrillfest an hattest. Da habe ich dich doch unten getroffen, als du los bist.

Da staunst du, nicht wahr? Jaja, für so etwas habe ich einen Blick und ein Gedächtnis, wie ein Elefant. Mit Rüssel, hihi. Blmm Blmm Blmm!“

Kurzes, neckisches Wackeln an Chris Junior.

„Aber komm ja nicht auf die Idee, wieder die schwarzen Schuhe dazu anzuziehen, das sah fürchterlich aus. Passt dir das denn überhaupt noch? Ich meine, du hättest etwas zugelegt, so um die Hüften. “

Langsam trockneten die Seifenreste auf Chris‘ Eiern.

Susi starrte ihn einen Augenblick lang ungläubig an. „Was ist denn? Willst du gar nicht mehr weg? Warum sagst du denn nichts?“

Ein Pappschild, handbeschriftet mit einer Fehlermeldung, die Chris von seinem Firmenmonitor bekannt vorkam, schwenkt kurz in sein inneres Gesichtsfeld, begleitet vom albernen Kichern des Autors.

„Stack Overflow. Too many Arguments. System haltet. “

Ob dem Kerl langweilig war, so ganz alleine?

„Dochdoch…“, begann Chris.

„Gibs zu, du würdest lieber mit mir im Bett bleiben, stimmts?“, Susis Gesicht zeigte plötzlich einen Ausdruck, als wolle er sie lediglich wie eine Fünf-Dollar-Nutte benutzen und es lieber vermeiden, sich mit ihr in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Chris vestand diesen Blick sofort und war völlig schockiert. Auf welchen Kollisionskurs war er denn da unvermittelt geraten? Das kam ihm doch aus seinen vorherigen Beziehungen unangenehm bekannt vor.

Aber dann setzte auch schon vollautomatisch sein über Jahre antrainiertes Rettungsmodul ein: „Na, saaag mal! Was denkst du denn nur? Ich möchte dich selbstverständlich schick ausführen, mein Schatz. Zum Italiener natürlich, da ist es doch immer so elegant. “

NOTBREMSUNG EINGELEITET. ENTFERNUNG BIS ZUM AUFSCHLAG: 500 METER

„Bestimmt?“ Susis Strahleaugen zeigten Traurigkeit und Verletzung.

„Selbstverständlich, mein Himmelsstern“, klang das Modul mit der vorgesehenen Portion Entrüstung.

VOLLER BREMSSCHUB. ENTFERNUNG BIS ZUM AUFSCHLAG: 400 METER. GESCHWINDIGKEIT WEITERHIN KRITISCH. ZUSATZMODUL D. E. P. P. ZÜNDEN.

„Ich habe doch noch… Eine hellgrüne Sommerhose und… Ein blau-violett kariertes Hemd! Dazu die dunkelbraunen Slipper, oder?“

Der Blick in Susis Augen wechselte wie erwartet auf entsetztes, ungläubiges Mitleid: „Also das geht ja mal gar nicht zusammen. Am besten schaue ich mal nach, was du so hast.

Ist das für dich in Ordnung? Ich will nicht einfach in deinen Sachen schnüffeln. „

GESCHWINDIGKEIT STARK VERRINGERT NOTBREMSUNG ZEIGT WIRKUNG BEI DISTANZ 200 METER. SICHERHEITSABSTAND ERHÖHEN!

Chris nahm Susis Kinn in die trockene der beiden Hände und schaute sie mit seinem treuesten Hundeblick an: „Schnüffeln? Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du mir modetechnisch ein bisschen helfen könntest. Ich kenne zwar etwas von Technik, aber so ein Gefühl für Eleganz und Schick, wie du es hast, das fehlt mir leider völlig.

Das blaue Strahlen kehrte langsam zurück, gemischt mit einer Portion vorsichtiger Skepsis: „Bolthaus, Sie alter Charmeur. Sie wissen, wie man eine Dame um den Finger wickelt. „

SICHERHEITSABSTAND ERREICHT. MODULSTATUS UNKRITISCH. FEINABGLEICH DER UMLAUFBAHN VORNEHMEN.

„Nix Charmeur“, meinte Chris und küsste sanft Susis Nasenspitze, „ich möchte doch auch gut aussehen, wenn ich jetzt gleich mit dir angeben darf. Und schließlich sollst du dich auch nicht für mich schämen müssen.

„Ach Quatsch, so schlimm ist es doch nun auch wieder nicht, wir werden schon etwas Passendes für dich finden“, sagte die stabilisierte Susi gönnerhaft und machte sich flotten Schrittes auf zur Kleiderinspektion.

Puh, dachte Chris. Gerade noch einmal gut gegangen. Da sag noch mal einer, wir Männer wären nicht lernfähig.

Mit diversen „Ach du liiiebe Güte“, „Hilfe, Rettung“ und „Auweia, das geht doch überhaupt nicht“, fräste Susi sich durch den Kleidervorrat des immer sehr adrett gekleideten Herrn Bolthaus.

Jedenfalls hatte Chris immer geglaubt, dass er nicht zur Kaste der modisch völlig Verunglückten gehörte. Wie Mann sich doch täuschen konnte.

Im Hintergrund seines Technikerhirnes lief bereits ein simpler Additionsprozess, der in Echtzeit grob überschlägig die Kosten für die Neubeschaffung aller bemängelten Teile aufsummierte.

Bei gefühlt 2847,- Euro betrat er perfekt gesäubert das Schlafzimmer und schaute über Susis Schulter hinweg in seinen Kleiderschrank, der nun völlig umorganisiert war.

Himmel! Hoffentlich würde er noch mal irgendetwas wiederfinden.

Immerhin schienen gut drei viertel der Kleidungsstücke, die nun links einer schmalen Lücke angeordnet waren, der Begutachtung standgehalten zu haben. Erleichtert schaute er Susi an, die seinen Blick unsicher erwiderte.

„Also,“, begann sie aufgeregt, „das ist ja nur ein Vorschlag, aber so auf Dauer solltest du diese Sachen“, sie zeigte mit pikiert abgespreizten Fingern nach links, „mal langsam Richtung Kleiderspende bringen.

Sie beobachtete genau sein Gesicht, auf dem die Augenbrauen vor Verwunderung immer weiter nach oben wanderten, höher und immer höher, bis sie komplett im Haupthaar verschwunden waren.

Die Handlung stoppte.

„Hast du etwa auf den Notaus-Knopf gedrückt?“, fragte der Regisseur, der in diesem Augenblick mit einer leicht matt und kränklich wirkenden Kunigunde aus dem Off zurückkehrte.

Seine Nase hatte wieder ihre normale Größe, erinnerte aber sonst eher an eine gigantische, überreife Himbeere.

Er hob müde einen Stuhl auf und setzte sich, während Kunigunde ein großes Badetuch ergriff und es um ihren Körper wickelte.

„Ja, das habe ich in der Tat“, sagte der Autor, der Kunigundes Tun irritiert beobachtete.

Kunigunde zauberte eine Tube Wund- und Heilsalbe hervor, trat an den Regisseur heran und begann vorsichtig, seine Nase einzubalsamieren.

„Alle Achtung, du traust dich ja was“, meinte der Regisseur.

„Pfff“, machte der Autor eine Spur zu abfällig.

„Aber hast du mitbekommen, wie gehässig der zu mir war?“ Der Regisseur ging in Sekundenbruchteilen auf 180 und abgrundtiefes Entsetzen über die erlittene Grausamkeit schwang in seiner Stimme. „Der hätte sich doch glatt in aller Ruhe einen blasen lassen, während ich bis zum Hals in der Scheiße steckte. „

„Jaja, ganz schlimm“, stimmte der Autor zu und zögerte kurz.

Aber er war dann doch zu neugierig: „Wirklich bis zum Hals? Oder doch eher bis zum… Gesicht?“

„Häh? Was?“, fragte der Regisseur zurück, irritiert durch Kunigundes gänzlich ungewohnte Fürsorge. Was war nur in sie gefahren? Seit wann kümmerte sie sich um ihre Kollateralschäden?

Außerdem konnte er sich nicht daran erinnern, dass sie nur ein einziges Mal während ihrer gesamten Existenz etwas am Leib getragen hatte, dass sie nicht sogar noch nackiger gemacht hatte.

Mal ein viel zu kurz geschnittenes Seidentop mit Spaghettiträgern, aber auch nur zu dem Zweck, ihre göttlichen Memmen aus dem Ausschnitt zu holen, sie schlampig darüber baumeln zu lassen, damit sie bei jedem Stoß so richtig ordinär hüpfen und schlackern konnten.

Oder diesen C-String, in dem sie neckisch auf rasiermesserscharfen Heels um ihren Chef herum stöckelte, ihn immer wieder mit der kaum verhüllten Scham anfixte, um ihm dann genüsslich mit dem völlig nackten Arsch die Freudentränen in die Eichel zu treiben.

Oder dieser Buttplug mit Pferdeschweif und das silberne Zaumzeug. Obwohl, galt das überhaupt als Kleidung? Wohl eher nicht.

Außerdem hatte er eine tiefe Abneigung gegen dieses Arrangement, seit es zum ersten und hoffentlich auch letzten Mal zum Einsatz gekommen war.

Es schüttelte ihn innerlich, wenn er daran zurück dachte.

Damals war er schon einmal drauf und dran gewesen, zu kündigen.

Diese Demütigung, ein weiteres Schandwerk aus der persönlichen Feder des Herrn Bolthaus inszenieren zu müssen!

Was konnte ein erwachsener Mann geil daran finden, nur mit Reitstiefeln und einem Zylinder bekleidet, vor vollen Rängen in der Manege zu stehen?

Das ganze ‚Kunststück‘, mit dem er in seiner Fantasie das Publikum in Verzücken versetzen wollte, bestand aus dem endlos wiederholten Versuch, Kunigunde in diesem Pferde-Kostüm von der Piaffe in die Passage und zurück wechseln zu lassen und ihr zur Belohnung nach jeder Runde seine eigene Möhre zum Lutschen hinzuhalten.

Mein Gott, wie hatte er sich geschämt!

Zumal es seine vorrangig zugewiesene Aufgabe war, das elegante Publikum zu den Klängen von „An der schönen blauen Donau“ immer wieder ‚Bravo! Bravo!! Bravissimo!!!‘ rufen und im Dreivierteltakt mit weißen Taschentüchern winken zu lassen.

Das war der Gipfel der Peinlichkeit.

Da waren auch die nahezu drei Promille im Blut dieses geisteskranken Zirkusdirektors keine Entschuldigung!

Ihn, einen wahren Künstler, mitten in der Nacht sturzbetrunken zur Nachtschicht zu verpflichten und mit so einer Abartigkeit zu belästigen.

Etwas Gutes hatte der Alkoholpegel seines Chefs dann doch gehabt.

Bis heute hatte er nicht gemerkt, dass der Elefant, der sich irgendwann partisanengleich in die Manege geschlichen, ihm hinterrücks den dicken, grauen Rüssel in den nackten Fantasie-Arsch gerammt und aus seinem schreckensweiten Mund mit einer Erdnuss zurück ins Publikum gewunken hatte, gar nicht der eigenen, alkoholvernebelten Feder entsprungen war.

Während Chris noch stocksteif dastand, hatte er seine Chance erkannt und das bis dahin sehr distinguierte Publikum über den lächerlichen Anblick johlen, kreischen und „ZUGABE, ZUGABE…“ brüllen lassen, sodass sein Peiniger vor Scham und Entsetzen in Ohnmacht fiel und endlich seinen Rausch ausschlief.

Noch immer war er seinem Kollegen zutiefst dankbar, dass er diese netten Zeilen in die Bolthausensche Fantasie gemogelt und ihn so aus einem nicht enden wollenden Alptraum befreit hatte.

Jaja, sein Kollege. Warum schaute er ihn so fragend an? Achja.

„Ich verstehe. Du willst wissen, wie Madame bezüglich ihrer Leibesöffnungen nun genau auf meinem Gesicht Platz genommen hat. „

„Nur, wenn du darüber reden möchtest.

Die Frage sollte wohl therapeutisch-besorgt wirken, klang aber nur fürchterlich geheuchelt.

„Nein, eigentlich möchte ich nicht darüber reden, aber du wirst ja sowieso keine Ruhe geben. Lass es mich mal so ausdrücken: Das Schlimmste ist mir wohl erspart geblieben. Aber jetzt glaube ja nicht, dass das eine besonders schöne Erfahrung war. Du weißt doch, was unsere Stute für ein unglaubliches Feuchtbiotop hat, nicht wahr?“

Das Mitleid im Blick des Autors war nun nicht mehr gespielt.

„Ich weiß nicht, was schlimmer war. Das Gefühl, durch die Nase zu ertrinken oder von ihrer Poperze auf meinem Mund erstickt zu werden. “

Er sah, wie die Spiegelneuronen seines Kollegen auf Hochtouren arbeiteten und ihm einen lebhaften Eindruck von der Atembeklemmung vermittelten, die er selbst erlitten hatte. Zufrieden ließ er es einen Augenblick lang wirken.

„Weißt du,“, fuhr er dann ansatzlos fort, „man stellt sich ja solche Fragen.

Zum Beispiel habe ich mich immer gefragt, warum man beim Ficken wippen muss. „

„?????“

„Ich meine, warum braucht es Reibung für das Lustgefühl? Hätte die Natur es nicht einfach so einrichten können, dass man den Pimmel reinsteckt und Eichel und Vagina zur Lusterzeugung Botenstoffe austauschen?“

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte der Autor stotternd und es war ihm deutlich anzusehen, dass er die Frage für komplett bescheuert hielt.

Ob der Sauerstoffmangel seinem Kollegen so sehr zugesetzt hatte?

„Na weil ich diesem Umstand mein Leben verdanke, du Depp“, maulte der Regisseur, der sehr wohl bemerkte, was der Andere gerade von ihm dachte, „sonst hätte sie sich doch gar nicht bewegt und ich wäre elend erstickt!“

„Achso. Na sag das doch gleich,“, sagte der Autor genervt, „ich wusste doch gar nicht, wo du hin wolltest. „

„Raus natürlich.

„Ha! Ha! Ha!“

Sie schwiegen sich einen Augenblick lang feindselig an und beobachteten dabei Kunigunde, die tatsächlich anfing, den anderen Stuhl ordentlich an den Tisch zu schieben, den Schreibblock vom Boden aufzuheben und den Kugelschreiber mit ihrem Badetuch zu reinigen.

Als sie dann sogar einen Staubsauger herauf beschwor und nach einer freien Steckdose suchte, sprang der Autor auf.

„Ich muss das jetzt wissen“, sagte er, ging zu Kunigunde, hob wie selbstverständlich das Badetuch vorne hoch und versuchte, seine Finger zwischen ihre Schamlippen zu stecken.

Sehr weit kam er nicht hinein, denn es gab ein saftig klatschendes Geräusch und er taumelte benommen zurück. Der rote Abdruck von fünf Fingern war auf seiner Wange zu sehen.

„Dachte ich mir doch“, sagte er dann und verzog schmerzerfüllt das Gesicht.

„Was? Dass sie dir eine scheuert? Da wäre ich im Traum nicht drauf gekommen!“, sagte der Regisseur erstaunt.

„Nein,“, antwortete der Autor, „damit habe ich schon gerechnet.

Aber das hier“, er hielt die Hand vor die Augen des Regisseurs, „ist der endgültige Beweis. „

„Was denn?“, fragte dieser und inspizierte die Fingerkuppen, „Ich sehe überhaupt nichts. „

„Eben! Ausgetrocknet!“

„Ach du Sch… Das ist übel. “ Das Gesicht des Regisseurs war Bestürzung pur. „Das ist ganz schlecht!“

„Das kannst du laut sagen. Weißt du noch, wie es damals angefangen hat? Genau so! Die ödeste und langweiligste Zeit unseres Lebens.

Drei Jahre hat es gedauert, bis er sich endlich von ihr getrennt hat. Noch nicht einmal Lust zum Wixen hatte unser guter Chef. Du hast doch die Konversation zwischen ihm und seiner Susi gehört, kurz bevor ich auf Stopp gedrückt habe, oder?“

„Das habe ich in der Tat. “ Der Regisseur kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Jaja“, sagte er dann leise, „das ergibt plötzlich alles Sinn. Gundchen hat ihre Todesklammer ja gleich gelockert, als die Dauerlatte vom Chef plötzlich weg war.

Aber wir haben dann ja doch noch weiter…“

Er stockte und schaute mit ertapptem Gesichtsausdruck zu seinem Kollegen.

„Wie jetzt? Eh, du elender Drecksack! Ich hatte echt Mitleid mit dir. Und jetzt kommst du mir damit? Ich denke, es war so fürchterlich?“

„Alles eine Frage der Atemtechnik!“, meinte der Regisseur unverschämt abgeklärt. „Außerdem, hast du überhaupt eine Ahnung, wie das ist, wenn sich ein Orgasmus in der Nase aufbaut? Nein? Eben!“

Er drehte sich theatralisch zur Seite.

„Weißt du wenigstens, wie es ist, wenn du niesen musst? Aha! Und nun das Ganze bitte mit Eintausend multiplizieren. Ich MUSSTE einfach kommen, nachdem sie mich erst einmal zwangsbeglückt und damit in Fahrt gebracht hatte. Es zerreißt einem sonst das Hirn. „

„Das hat es ganz offensichtlich trotzdem getan“, giftete der Autor. „Und weiter? WAS ergibt Sinn?“

„Naja, erst hat sie es noch zugelassen, dass ich sie fickte, obwohl sie immer lustloser wurde.

Dann musste ich sogar aus ihrer Muschi heraus und sie hat es mir nur noch mit der Hand gemacht. Und du hättest mal ihr Gesicht sehen sollen, als ich gekommen bin! Sie hat doch IMMER begeistert weiter gemolken, selbst wenn nur noch heiße Luft kam, oder? Aber diesmal schien sie einfach nur heilfroh, dass es endlich vorbei war. „

„Dann sind wir uns also einig? Ihr denkt auch, dass ich zurecht auf den Notaus gedrückt habe?“, fragte der Autor.

„Ja, ein eindeutiger Fall von Alltagssyndrom! Ausgelöst durch das lusttötende Rumgewühle und das bevormundende Aussortieren in seinem Kleiderschrank. Zugegeben, eine sehr heftige, ja fast schon allergisch zu nennende Reaktion unseres Chefs auf diesen ersten Schritt in die Monotonie einer über die Jahre erkaltenden Beziehungskiste. Aber schließlich hat sein seelisches Immunsystem auch schon einige Episoden hinter sich und ist hoch sensibilisiert. Ergo kann es so nicht weitergehen“, sagte der Regisseur bestimmt.

Der Autor nickte zufrieden: „Ganz meine Meinung! Die Geschichte läuft thematisch aus dem Ruder. Sie sind noch keinen Tag zusammen und sie geht ihm schon an die Wäsche. Und zwar an die im Kleiderschrank! Wenn es bei der Richtung bleibt, haben wir hier bald gar nichts mehr zu tun, weil sie sich nur noch zoffen. Und ehrlich gesagt macht es mich jetzt schon krank, wenn ich die personifizierte Wollust mit Haushaltsgeräten hantieren sehe, die nicht wirklich zu schweinischen Dingen taugen.

Er schaute dabei Kunigunde an, die die Suche nach der Steckdose aufgegeben hatte, deprimiert herumstand und nicht einmal den Versuch machte, sich das Saugrohr einzuführen.

Sie zuckte nur resigniert mit den Schultern.

„Also dann los. Was mit dem Drücken des Knopfes begonnen wurde, muss nun seinen vorgeschriebenen Weg gehen!“, sprach er sich selbst Mut zu.

„Ähhhmmm, jaja.

Sagst du es IHM, oder muss ich mit IHM reden?“, fragte der Regisseur ängstlich. „Ich glaube ja, dass du das viel besser kannst,“, schleimte er dann, „das wäre ja quasi ein Gespräch auf Arbeitsebene, also sozusagen flach in der Hierarchie. „

„Uiuiui, ob ER das genau so sieht? Ich meine, es ist immerhin ER. „

„Na klar, du schaffst das schon!“ Das schulterklopfende Vertrauen des Regisseurs war offensichtlich durch nichts zu erschüttern, wenn er selbst so billig davon kam.

„Ok, dann gib mir mal den Hörer rüber, hrrmmm“, räusperte sich der Autor und nahm den Hörer des roten Telefons entgegen, das plötzlich auf dem Besprechungstisch stand.

Mein Telefon klingelte. Ich schaute zur Uhr. 02:34 Uhr.

Verdammt, schon wieder so spät. Das würde eine Katastrophe mit dem Aufstehen. Um Sechs klingelte der Wecker ohne Gnade. Mein Schatz lag auf dem anderen Teil des Sofas und war wie immer eingeschlafen.

Der Fernseher lief tonlos und zeigte die Wiederholung irgendeiner Asi-Sendung vom Vormittag.

Ich schaute wieder auf den Text auf dem Bildschirm. War ich eingenickt und hatte das Telefonklingeln geträumt?

‚Nein, das war ich, also wir… Herr Chrissbolt…‘, erschien plötzlich wie von Geisterhand Buchstabe um Buchstabe auf dem Display, obwohl ich keinen Finger bewegte.

Ich war starr vor Entsetzten.

„Und? Sagt ER was?“, flüsterte der Regisseur aufgeregt, doch der Autor legte mahnend einen Finger auf den Mund.

Die Sekunden vergingen.

„Vielleicht ist ER eingeschlafen,“, flüsterte die weiß gecremte Nase jetzt Kunigunde ins Ohr, die zustimmenden Blickes mit dem Kopf nickte, „ist bestimmt wieder sehr spät, da oben bei IHM. ER hängt doch immer bis mitten in der Nacht am Laptop und schreibt uns. „

‚Hallo, Herr Chrissbolt, können Sie uns hören?‘, spulte eine weitere Zeile Text auf den Bildschirm.

Meine Starre wich so langsam von mir.

Das war ja mal ein irrer Traum. Ich war mit Sicherheit beim Schreiben eingeschlafen.

‚Ich glaube, da muss ich Sie enttäuschen, Herr Chrissbolt, Sie schlafen nicht, das sind wirklich wir. ‚

Oh, dachte ich nur.

‚Ja… also… wir wollen auch nur kurz stören… weil… Sie wollen doch bestimmt bald schlafen gehen. ‚

Ich richtete mich weiter auf und nahm meinen Schatz genauer in Augenschein.

Hatte sie vielleicht einen Weg gefunden, sich auf meinem Rechner einzuloggen und den Text zu tippen, um mir eins dafür auszuwischen, dass ich wieder so lange wach blieb? Nein, sie schlief fest und ihr eigener Laptop stand ausgeschaltet auf dem Tisch.

‚Nein Herr Chrissbolt, es ist nicht Ihre Frau. Und auch sonst keiner, der sich in Ihren Rechner gehackt hat. ‚

Die Stimme des Autors gewann langsam an Festigkeit, zu erkennen an dem kräftigeren Textfont.

‚Wenn Sie einen Beweis brauchen: Es könnte sich sicher jemand Zugang zu Ihrem Computer verschaffen, vorzugsweise aus Amerika oder Großbritannien, aber wer außer uns könnte Ihre Gedanken lesen?‘

Nun wurde mir doch ein wenig übel. Ich griff zum Weinglas und leerte es auf einen Zug.

„Was macht ER jetzt?“, flüsterte der Regisseur.

„ER kippt sich einen“, schmunzelte der Autor.

„Dafür kann man durchaus Verständnis haben“, blinzelte der Regisseur belustigt zu Kunigunde, die ebenfalls Lachfältchen um die Augen zeigte.

‚Also, um es kurz zu machen,‘, spulte der Text weiter, während der Wein das tröstliche Wärmegefühl in meinem Magen verbreitete, ‚wir wollen Sie ja nicht kritisieren, es ist immerhin Ihre Geschichte und ich weiß ja selbst, wie unangenehm es ist, wenn mir jemand dazwischen reden will. Ich sage nur -Bolthaus- und seine kreativen Rohrkrepierer.

Fragen Sie nur mal unsere nette Fickschlampe, was sie zu ihrem Namen sagt. ‚

Kunigunde zeigte sich ob des Titels deutlich geschmeichelt und lebte förmlich auf. In ihrem Blick war so etwas ähnliches wie Dankbarkeit für das Mitgefühl des Autor zu sehen. Lüstern leckte sie ihre grell roten Lippen und lenkte ihren Blick keck und verheißungsvoll zu der Stelle in seiner Hose, die zwar ein konventionelles, aber völlig intaktes Geschlechtsteil verbarg.

„Heeh,“, protestierte der Regisseur flüsternd, als er Kunigundes Gier wieder aufflackern sah, „eins nach dem anderen, ja? Ich kriege erst einmal zurück, was mir zusteht. Maßgefertigt nach deinen Vorstellungen. Und dann schauen wir mal, ob dir seines noch gefällt. „

Der Autor ignorierte die Eifersüchtelei: ‚Jedenfalls… Also… Wir fragen uns, ob Sie nicht ein bisschen vom eigentlichen Thema abdriften. Schauen Sie, das mit der Planung des Abendessens und dem Aussortieren der Kleidung ist zwar ausgesprochen lustig, aber das fällt doch eher in den Bereich Mann-Frau / Frau-Mann Comedy, oder?‘

Ich dachte darüber nach.

„Und?“ „ER denkt darüber nach!“ „Oh, gut, gut. „

Eigentlich hatten sie recht.

„ER glaubt, wir haben recht. „

„Echt? GEIL! Das hast du aber auch wieder diplomatisch formuliert. Respekt, mein Lieber! So etwas könnte ich überhaupt nicht. „

‚Wissen Sie, Sie schreiben ja eigentlich für ein erotisches Literaturforum. Da sind die Ansprüche doch deutlich anders, als bei dem, was auf den privaten Fernsehkanälen zu sehen ist, nicht wahr? Zumindest thematisch.

>>>Naja<<>>letztlich geht es doch immer um den Bereich des Zwischenmenschlichen. <<<

‚Sie brauchen übrigens nicht so zu schreien, Herr Chrissbolt. Wir hören Sie sehr gut. Es geht wie gesagt nicht um die Qualität ihrer letzten Zeilen. Es war ja schließlich zu köstlich!‘

Der Regisseurs schüttelte bewundernd den Kopf, wie glaubhaft die geschleimten Worte aus dem Mund seines Kollegen kamen.

‚Aber ich denke, es gibt da doch feine Unterschiede. Und zwar in der Erwartungshaltung des Publikums. ‚

>So?<

‚Vereinfachend könnte man sagen, es ist die Art der Flüssigkeit, die erwartet wird. ‚

>Wie bitte?<

‚Schauen Sie, warum lesen Sie hier im Forum?‘

Irgendwie war es mir jetzt überhaupt nicht recht, darüber genauer Auskunft zu geben.

„Also für jemand, der sich so einen verdrehten und säuischen Kram ausdenkt, ist der Kerl aber mal so was von verklemmt“, gab der Autor empört Zwischenbericht.

„Echt jetzt?“, fragte der Regisseur ungläubig. „Ob das an SEINER katholischen Erziehung liegt?“

‚Herr Chrissbolt. Mit Verlaub. Bei der Comedy wollen Sie Tränen in den Augen haben und wenn es hochkommt Pippi im Höschen vom Lachen. Wenn Sie hier so genannte Erotische Literatur lesen, dann wollen Sie, dass ihnen das Sperma aus den Ohren läuft vor Geilheit.

Schön, wenn es dazu auch noch lustig ist. ‚

Das war hart. Unverschämt hart. Zu hart für diese Uhrzeit. Und ganz besonders unter diesen bizarren Umständen. Spontan speicherte ich ab, fuhr den Rechner herunter und weckte meinen Schatz soweit, dass ich sie ins Bett bugsieren konnte.

„Und? Was ist?“

„ER ist schlafen gegangen! Einfach so!“ Der Autor schnaufte empört. „Uns einfach so stehen zu lassen! Frechheit.

Also dann, Feierabend zusammen. „

„Von wegen. Ich habe Traumnotdienst“, klagte der Regisseur, „Immer diese elende Fickerei im Kopf. „.

Keine Kommentare vorhanden


Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*