Melissa Teil 02

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„Guten Morgen Herr Krause!“, schallte es mir von der Tür entgegen. Ich musste mich nicht dazu umdrehen, um die Stimme einem Menschen zuzuordnen. Kirsten. Nur eine der Mädels hatte eine solche, schon am Morgen fröhliche und aufgekratzte Stimme.

„Guten Morgen!“, brummte ich zurück, denn eigentlich war es mit nicht wirklich recht, dass sie hier war. Die vorherige Ruhe würde ich nicht wiederfinden, das war klar.

„Riecht ja sehr verführerisch.

Frisch gebrühter Kaffee ist doch was Tolles! Könnte ich vielleicht auch ein Tässchen abbekommen? Die anderen drei schlafen noch und alleine mit offenen Augen im Bett zu liegen, ist nicht wirklich unterhaltsam!“

Ich wollte gerade zu ihr sagen, dass sie ja auch die Augen wieder zumachen konnte und weiterschlafen, aber das schluckte ich herunter, da sie in dem Moment neben mich trat und ihr Arm zufällig meinen streifte. Dann sah sie ebenfalls in den Filter und bekam noch mit, die der letzte Rest Wasser in dem Pulver verschwand.

Sofort goss ich den Rest Wasser hinterher.

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„Ist ja interessant!“, meinte Kirsten, „Das habe ich so schon ewig nicht mehr gesehen. Soll ja besser schmecken, wenn man es so macht!“

Dabei drehte sie ihren Kopf in meine Richtung und sah mir von unten, tief in die Augen.

An dem Morgen kamen sie mir besonders groß vor und ich meinte in zwei schwarze Löcher zu schauen, obwohl man jetzt im Licht erkennen konnte, dass sie dunkelbraun waren.

„Ok!“, meinte ich, „Da ich dich sowieso nicht davon überzeugen kann, wieder ins Bett zu gehen, kannst eine Tasse mittrinken. Ist genug für uns beide da. Interessierst du dich für die Zeitung?“

„Aber Herr Krause“, fing sie an, „woher wollen sie wissen, dass sie mich nicht mehr davon überzeugen können, ins Bett zu gehen? Bett ja, aber nicht so langweilig. Dazu müsste man mich nur überreden und ich bin manchmal sehr schnell, von etwas zu überzeugen, wenn es mir gefällt.

Dann zwinkerte sie mir mit einem Auge zu, setzte dann aber erneut an: „Und ja, ich interessiere mich für die Zeitung. Am liebsten Politik und Wirtschaft. Der Sportteil ist nicht mein Ding. Habe ich nicht nötig, bin dünn genug, muss nichts abnehmen. „

Davon wollte sie mich dann überzeugen, trat einen Schritt zur Seite und zog das übergroße und überlange T-Shirt hinter sich so zusammen, dass es sich sehr eng an ihren Körper schmiegte.

Jetzt konnte ich zum ersten Mal sehen, was in etwa darunter war und das war nicht viel. Durch den dünnen Stoff konnte man sehen, dass wie wirklich nicht viel auf den Rippen hatte. Diese drückten sich sichtbar durch den Stoff ab. Auch ihre Brüste, sehr fest aber eigentlich nur größere Bienenstiche, kamen überdeutlich zum Vorscheinen. Dabei sah es seltsam aus, dass ihre harten Brustwarzen davon abstanden und die Form von kleinen Murmeln hatten.

Eine Hüfte in der Form, wie man es bei Frauen gerne sieht, hatte sie nicht.

Wenn die Brüste nicht gewesen wären, hätte man sie auch für einen jungen Mann halten können. Zumindest wenn man den Kopf nicht dabei sah.

Dann drehte sie sich ein paar Mal um die eigene Achse und ließ sich von mir dabei beobachten. Dabei hatte ich den Eindruck, als wenn sie es sehr genoss. Fast auf den Zehenspitzen stehend, präsentierte sie sich mir, und wenn sich unsere Blicke trafen, lächelte sie, wobei es etwas anders wirkte.

Irgendwie angestrengt, nicht so locker wie sonst, eher überlegt und künstlich aufgesetzt.

Dann ließ sie das T-Shirt hinter sich los und begann befreit zu lachen. Ein Lachen, was im Gegensatz zu zuvor, sehr natürlich wirkte. Mit wenigen Schritten war sie dann am Tisch und setzte sich auf einen der Stühle. Zu meiner Tasse stellte ich nun eine Zweite und goss das fast schwarze Gebräu in die tönernen Behälter, die eher Becher waren.

„Milch oder Zucker?“, kam noch von mir, aber sie schüttelte nur den Kopf. Eher selten das Frauen schwarz trinken, aber wenn es so sein sollte, dann sollte es wohl so sein. Meine Tasse vor mich stellend, setzte ich mich ebenfalls auf einen der Stühle und schnappte mir einen Teil der Zeitung. Dann herrschte Ruhe, ungewöhnliche Stille, denn Kirsten hielt tatsächlich ihren Schnabel. Ich konnte sie nicht sehen, denn ich war es gewohnt, die Zeitung relativ hochzuhalten.

Ich konnte sie aber immer dann hören, wenn sie ihren Teil der Zeitung umschlug oder wenn sie ihre Tasse abstellte.

Das ging wohl eine halbe Stunde so. Dabei musste ich zwischendurch einmal lächeln, als ich mir einen neuen Teil der Zeitung schnappte. Auch Kirsten war vollkommen hinter dem Tagesblatt verschwunden und man sah nur ihre kleinen Finger, die das Papier hielten. Selbst wenn sie nach ihrer Tasse angelte, hielt sie die Zeitung so, dass ich höchstens ihre hochstehenden Haarspitzen sah.

Mit dem anhaltenden Grinsen im Gesicht schnappte ich mir dann einen anderen Teil und war wieder in die Lektüre vertieft.

Plötzlich spürte ich einen kleinen Fuß an meiner Wade entlangstreifen und sah gleichzeitig zwei kleine Fäustchen, die sich in die Luft erhoben. Kirsten streckte sich und schüttelte so den Rest Schlaf aus ihrem Körper.

„Huch, Entschuldigung!“, stieß sie auf einmal aus und zog ihren Fuß sofort wieder zurück.

Alles dauerte nur wenige Sekunden, aber kam mir wesentlich länger vor. Obwohl sicher nur ein Versehen, blieb der Eindruck bei mir länger haften, als ich gedacht hätte. Es reichte jedenfalls, dass ich mich nicht mehr voll auf die Zeitung konzentrieren konnte. Ich legte sie beiseite und erschrak ein wenig, als ich sah, wie sie ihren Kopf auf die Hände aufgestützt hatte und mir direkt in die Augen starrte. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sie ihre Zeitung beiseitegelegt hatte, und wusste daher nicht, wie lange sie mich schon beobachtete.

Spielt aber auch keine Rolle.

Dadurch, dass sie ihren Kopf auf die Hände aufgestützt hatte, deren Ellbogen auf dem Tisch auflagen, war ihr Oberkörper leicht vorgebeugt und noch tiefer als zuvor. Da das T-Shirt aber für einen größeren Menschen gemacht war, war der Halsausschnitt größer als er normalerweise war. Außerdem war das Shirt schon relativ alt und ausgeleiert. Diese ließ die obere Öffnung noch weiter auseinanderklaffen. Meinem Blick wurde jedenfalls kaum noch eine Schranke in den Weg gelegt.

Man könnte auch sagen, dass ich ihr bis auf den Bauchnabel schauen konnte. Auch wenn ich das nicht gewollt hatte, konnte ich meinen Augen doch kein Einhalt gebieten. Sie nahmen die Gelegenheit sofort wahr und scannten, was sie zu sehen bekamen. Es lang ja fast alles offen vor ihnen.

Was sie sahen, war das, was sie schon geahnt hatten. Dadurch, dass sich Kirsten vorbeugte, traten ihre Brüste deutlicher hervor, denn sie hingen etwas herunter.

Doch das war es nicht, was meine Augen so anzog. Es waren die im Verhältnis recht großen Brustwarzen, die sie magisch anzogen. Sehr dunkel setzen sie sich sehr deutlich, von der umgebenen Hautfarbe ab, als wenn sie auf sich aufmerksam machten. Der sonst darum vorhandene Hof war kaum zu erkennen, fast nicht vorhanden. Alles in allem ein sehr interessanter Anblick, den mir Kirsten gönnte, denn obwohl sie sehen musste, wo ich gerade mit meinen Augen war, tat sie nichts dagegen.

Ich hatte sogar den Eindruck, als wenn sie es genoss, es länger so beließ, wie es war, als üblich. Die einzige Änderung ergab sich daraus, dass ihr Grinsen noch breiter wurde, als zuvor.

Alles endete damit, dass ich sah, wie sie sich ein Kleines wenig schüttelte, als wenn ein Schauer durch ihren Körper lief. Dabei meinte ich, Gänsehaut auf ihren Armen zu erkennen. Nur ganz kurz, aber lange genug, um es zu bemerken.

Erst daraufhin setzte sie sich wieder gerade auf den Stuhl und schob mir ihre Tasse entgegen.

„Kann ich noch einen bekommen? Der ist ja mehr als lecker. Schön aromatisch und kräftig, nicht so ein Schlabberwasser, was man oft woanders bekommt. Aber trotzdem kein Zeug, was Tote aufweckt. Könnte ich mich dran gewöhnen. Warum habe ich bloß niemanden, der mir so etwas machen kann?“

„Wieso?“, meinte ich, „du kannst dir doch selber einen machen!“

„Selber machen ist die eine Sache“, meinte sie fast ohne Betonung in der Stimme, wahrscheinlich um so etwas wie Langeweile auszudrücken, „machen lassen, verwöhnt werden ist doch viel schöner!“

„Ah ha, die junge Dame will sich also bedienen lassen!“, stellte ich mit einer eher belustigten Mine fest.

„Was heißt, bedienen lassen? Alles wird auf die eine oder andere Art zurückgegeben. Sollte jedenfalls so sein!“

„Und was ist so ein Kaffee Wert?“, fragte ich, denn darauf war ich sehr gespannt.

Kirsten nahm den letzten Schluck aus ihrer Tasse, stand auf und kam um den Tisch herum. Dann beugte sie sich zu mir herunter. Den Kuss, den ich von ihr dann direkt auf den Mund bekam, werde ich nicht so schnell vergessen.

Zarte, weiche, jugendlich frische Lippen trafen auf die meinen und drückten sich sanft dagegen. Doch nicht nur das. Eine neugierige Zungenspitze schob sich zwischen meine Lippen und zog sich einmal der länge nach hindurch.

So schnell, wie es gekommen war, so schnell verschwanden sie auch wieder. Kaum hatte ich den wunderbaren Eindruck erfasst, den sie mir gegeben hatte, stand sie wieder vor mir, drehte sich schnell um und rannte fast zur Küchentür.

Dort drehte sie sich noch einmal um und meinte zu mir:“

ich hoffe Herr Krause, dass sie mich lange und gut genug betrachten konnten!“

Sofort machte sie wieder auf dem Hacken kehrt und verschwand aus meinem Blickwinkel. Nur noch ihre sich entfernenden Schritte auf der Treppe, waren zu hören. Dann wurde es wieder vollkommen still.

Noch immer hatte ich ihren Geschmack auf den Lippen, der sich noch zu verstärken schien, als ich meine Zunge ebenfalls zwischen meinen Lippen, entlang wandern ließ.

Ihr Geschmack und der noch in der Luft hängende Duft, ihr Duft, war etwas sehr Angenehmes, sogar Erregendes. Anders konnte ich es einfach nicht definieren. Sie war sicher keine Traumfrau in dem Sinne und viel zu jung für mich, aber eine wirklich bemerkenswerte Person. Einen Reim konnte ich mir aber nicht auf das Geschehen machen. Vielleicht wollte ich es auch nicht.

Später saß ich dann entgegen meiner Überzeugung doch am Schreibtisch und wollte nur mal eben etwas nachschauen.

Aus diesem, Mal eben, wurden dann doch mehrere Stunden. Das ist der Preis für die Selbstständigkeit.

Gegen späten Morgen hörte ich dann die Vier frühstücken. Sie waren auch nicht zu überhören, denn sie unterhielten sich sehr lautstark über alles Mögliche. Natürlich auch über Männer und ich konnte sie dabei recht gut hören, denn meine Tür war nur angelehnt.

Während Monika, Silke und Melissa eher von jüngeren Männern angetan waren, konnte man anhand der Stimme von Kirsten hören, dass sie sich nicht festlegen wollte.

Sie meinte, dass sie eigentlich mal alles ausprobieren sollte, denn man weiß ja nie, was man verpasste.

Die anderen drei waren dabei vollkommen anderer Meinung. Sie machten sich sogar etwas über Kirsten lustig, aber das schien sie nicht im Geringsten zu stören. Kirsten bestand auf ihrem Standpunkt und wich keinen Millimeter davon ab.

Wenig später wurde es dann ruhiger im Haus. Die drei Übernachtungsgäste verschwanden und Melissa ging in ihr Reich zurück.

Schaute nur einmal kurz bei mir rein, wünschte mir einen guten Morgen und erkundigte sich danach, ob sie nicht zu laut gewesen waren. Als ich das verneinte, nickte sie nur einmal. Bis zum späten Nachmittag habe ich sie dann nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich schlief sie noch eine Runde, denn sie hatten sicher alle nicht so viel Schlaf bekommen, wie sie es gewohnt waren.

Gegen siebzehn Uhr kam Melissa dann herunter und stöckelte direkt in mein Arbeitszimmer.

Aufgebrezelt, wie fast immer wenn sie wegging, trippelte sie auf High Heels herein und meinte: „Kirsten hat gerade angerufen, sie hast was davon gesagt, dass du ihr eine CD brennen wolltest. Sie würde die gerne heute noch abholen, wenn es ginge. So gegen sieben Uhr wäre sie hier. Ich sollte sie anrufen, wenn es nicht geht.

Jetzt sag nicht, Kirsten mag deine Musik. Die ist doch so schrecklich. Auf der anderen Seite würde es zu ihr passen.

Sie ist ja auch sonst anders!“

„Hatte ich ganz vergessen!“, antwortete ich gedankenversunken, „werde ich gleich brennen. Versprochen ist versprochen!“

„Ok, dann bis später Paps! Ich gehe ein wenig shoppen, mal sehen, ob ich was finde, was mir steht. Du weißt ja, man kann niemals zu viele Klamotten haben!“

Dann kam sie um den Schreibtisch herum, gab mir ein fast gehauchtes Küsschen auf die Wange und verschwand, mit trippelnden Schritten, aus dem Haus.

Meine so geliebte Ruhe trat wieder ein und ich machte mich als Erstes daran, die CD zu brennen. Ich hatte es wirklich fast vergessen, dafür hatte ich zu viele andere Dinge im Kopf gehabt.

Zeit hatte ich bis um sieben Uhr noch genug, eigentlich viel zu viel, wenn man es genau betrachtete. Dabei war ich über mich selber erstaunt, dass ich innerlich unruhig wurde. Das konnte ich mir kaum erklären, besonders, da ich von Kirsten nichts zu erwarten hatte.

Was wollte eine junge, aufgeschlossene Frau wie sie, schon von so einem Mann wie mir. Das ergab sich schon daraus, dass Kirsten in etwa so alt wie Melissa sein musste. Plus, minus jedenfalls. Gefragt habe ich sie nie. Warum auch.

Als ich später einmal ins Bad ging und mir, wie zufällig noch etwas Duftwasser auf den Hals strich, erwischte ich mich selber dabei, als ich mich in dem großen, bis auf den Boden reichenden Spiegel betrachtete.

Nicht nur von vorne, sondern beide Seitenansichten ebenfalls. Wenn ich noch einen Gegenspiegel gehabt hätte, sicher auch von hinten. Was ich zu sehen bekam, war in meinen Augen noch einigermaßen in Schuss. Klar, ein kleines Bäuchlein schob sich etwas heraus, aber nicht viel, und wenn man diesen einzog, wirkte es noch ansehnlicher. Dann fiel mir auf, dass mein Bart zu lang war. Glatt rasierte ich mich niemals, sondern hatte immer einen Dreitagebart im Gesicht, wobei ich nur einmal die Woche einen Langhaarschneider nahm, um die zu lang gewordenen Haare zu kürzen.

Das tat ich jetzt ebenfalls noch, obwohl es erst vier Tage her war, dass ich es getan hatte. Daraufhin waren mir viel zu viele Haare in den Ausschnitt gefallen, die zu jucken begannen. Das konnte so nicht bleiben und was tat man dagegen am besten. Duschen.

Wenige Minuten stand ich unter dieser und reinigte mich sehr gründlich. Ich fand, seit dem Morgen, wo ich es schon einmal getan hatte, war schon sehr fiel Zeit ins Land gegangen und schaden konnte es ebenfalls nicht.

Zum Schluss zog ich mir noch frische Klamotten an, allerdings erst, nachdem ich noch einmal mit Rasierwasser und Deo nachgelegt hatte. Immerhin war es vom Wasser abgespült worden. Wie aus dem Ei gepellt betrachtete ich mich noch einmal im Spiegel und war mit dem umso mehr zufrieden, was ich sah.

Noch war es eine halbe Stunde hin, vorausgesetzt dass Kirsten pünktlich war. Bei ihr war ich mir nicht so sicher.

Ich konnte mir nur vorstellen, dass sie entweder überpünktlich war, oder genau das Gegenteil. Etwas anderes hätte nicht zu ihr gepasst.

Ich kam gerade aus dem Bad, da klingelte es an der Tür. Wie schon gesagt, es war noch eine halbe Stunde hin. Allerdings war es mir recht. Warum noch eine halbe Stunde warten, jetzt wäre besser. Fast hoffte ich, dass sie es war, denn dann brauchte ich nicht mehr so lange warten und ich hasste so eine Situation.

An der Eingangstür angekommen, atmete ich noch einmal tief durch, wie ein Schüler vor seinem ersten Date und ich musste mich selber innerlich dafür auslachen. Wie dumm von mir.

Hand auf die Klinke und runter gedrückt, natürlich erst nach ein paar Sekunden. Es sollte nicht so aussehen, als wenn man drauf gewartet hätte. Dann nur noch die Tür aufschwingen lassen.

„Hallo Herr Krause!“, schallte es mir gleich freundlich entgegen, „ich hoffe, ich bin nicht viel zu früh da.

Das könnte ich mir nicht verzeihen!“

Kirsten stand vor mir und sah mich mit leicht zur Seite geneigtem Kopf an. Wieder fiel mir auf, wie klein sie eigentlich war. Sonst sah ich sie ja fast nur, wenn ich saß und da fiel das nicht so gravierend auf.

„Hallo!“, antwortete ich und schluckte einen kleinen Kloß herunter, der in meinem Hals geparkt hatte, „komm doch herein. Ich hole dir eben die Scheiben.

Ich habe dir ein paar mehr gebrannt, damit du dir ein größeres Bild über die Musikrichtung machen kannst. „

Während ich das sagte, machte ich ihr Platz und ließ sie an mir vorbei in den Flur.

Dort blieb sie stehen, drehte sich auf einem Hacken um und meinte: „Ich habe gerade Melissa in der Stadt beim Shoppen getroffen. Sie hat mir gesagt, dass sie da sind. Deswegen bin ich schon etwas früher hergekommen.

Ich hoffe, ich störe sie nicht bei irgendwas Wichtigem?“

„Nein, habe alles Wichtige bereits erledigt. Du bist der letzte Punkt auf meiner Liste, den ich auf meiner heutigen Liste abstreichen wollte. „

Ein dummer Spruch, aber wie zufällig hatte ich mir keine Gedanken darüber gemacht, was ich nach ihrem Besuch machen wollte. Schon komisch diese Zufälle.

„Was haben sie mir denn noch für Musik aufgenommen? Kenne ich die Gruppen?“

„Ich kann dir nicht sagen, ob du die kennst, musst du einfach mal reinhören.

Am besten in Ruhe und auf einer großen Anlage!“

„Schade!“, meinte Kirsten daraufhin, „eine große Anlage habe ich leider nicht. Nur Laptop und MP3 Player. Habe auf meiner Bude nicht so viel Platz und das Geld reicht auch nicht dafür. Sie haben nicht zufällig so ein Ding? Ich hätte jedenfalls ein wenig Zeit. Würde ich zu gerne einmal hören!“

„Zufällig habe ich so eine Anlage. Wenn Melissa nach Hause kommt, dann wird sie sicher nicht begeistert davon sein.

Aber bis dahin ist das kein Problem. Man will sich ja den häuslichen Frieden wahren!“

„Erstens hat Melissa keine Ahnung von guter Musik und zweitens glaube ich nicht, dass sie so schnell wieder nach Hause kommen wird. Es ist Wochenende und sie hat ein paar Freunde in der Stadt getroffen. Einer der Leute hat sie immer schon interessiert. Vielleicht wird sie einen Generalangriff auf ihn starten. So etwas kann lange dauern.

Oftmals eine ganze Nacht lang!“

Ich hörte ihr zu, sah auch, wie sich ihre Lippen bewegten, aber den Inhalt der gesprochenen Worte, ihre Bedeutung bekam ich nur halb und wie durch Watte gesprochen mit. Ich nickte nur und machte eine einladende Handbewegung Richtung Wohnzimmer, in dem mein Heiligtum stand.

Als wir beide darin standen, fragte ich Kirsten: „Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Saft, Cola, Brause oder etwas Alkoholisches?“

Sie sah mich an, kratzte sich einmal mit einer Hand am Hinterkopf, was bei ihr irgendwie niedlich und verspielt aussah und dann meinte sie: „Haben sie Whiskey da?“

Mir schoss nur eines durch den Kopf, als die Frage durch meine Ohren an mein Gehirn weitergeleitete wurde.

Warum nicht. Warum überrascht mich das jetzt nicht.

„Schottisch oder irisch?“, kam meine Frage fast wie aus der Pistole geschossen. Hatte ich doch jemanden vor mir, der anscheinend ebenfalls meiner heimlichen Leidenschaft frönte. Hätte bloß noch gefehlt, dass sie dazu eine Zigarre genommen hätte. Aber ich hatte sie noch niemals rauchen gesehen und ich hatte damit aufgehört. Hätte also auch gar keine davon im Haus gehabt. Gewundert hätte es mich aber nicht.

„Haben sie was Irisches da, mit einem nicht zu torfigem Geschmack?“

Klar hatte ich so etwas da, etwas weicher als normalerweise, trotzdem mit einem vollen, fast lieblichen Aroma.

„Komme gleich wieder. Gehe es nur eben holen. Kannst es dir ja schon einmal gemütlich machen!“, sagte ich fast mechanisch. Dann verschwand ich aus dem Wohnzimmer und holte sowohl die Silberlinge als auch zwei Tumbler.

So bewaffnet kam ich wenig später wieder ins Wohnzimmer.

Kirsten hatte es sich wirklich gemütlich gemacht. Sie saß auf dem Sofa, hatte ihre Schuhe ausgezogen und die Beine seitlich angewinkelt, mit auf das Sofa gezogen. Dabei lehnte sie sich halb an die Rücken-, halb gegen die Armlehne und sah mir interessiert zu. Ich ging zu meinem Giftschrank, wie ich ihn nannte, öffnete ihn und besah mir meine Schätze. Wohl dreißig ausgesuchte Leckereien warteten in ihren gläsernen Gefängnissen, um herausgelassen zu werden.

Ich brauchte nicht lange, um zu finden, was ich suchte. Hellbraun, fast beige, floss die klare Flüssigkeit in die Gläser und verbreiteten schon jetzt einen herrlichen Duft, den meine Nase streichelte.

„Soda oder Eis?“, eine obligatorische Frage, wobei ich immer hoffte, dass die nicht positiv ausfiel.

„Nein danke, bitte wie es aus der Flasche kommt! Das edle Getränk soll doch nach so vielen Jahren nicht dadurch verschandelt werden, indem man ihm etwas zusetzt, was nicht hineingehört!“

Wow, für diese Antwort liebte ich Kirsten.

Dabei überlegte ich mit einem Grinsen im Gesicht, ob ich Kirsten adoptieren sollte und Melissa rausschmeißen. Wäre sicher ein guter Tausch gewesen.

Ich stellte die Gläser nebeneinander auf den Tisch, ging zur Anlage und schob eine der CDs in das dafür vorgesehene Fach. Dann noch die letzten Einstellungen für den optimalen Klang auf dem Sofa und schon kroch der einschmeichelnde Sound aus den Boxen. Viel zu selten gönnte ich mir den Luxus, so die Zeit zu verbringen.

Während der ersten Takte, ging ich zum Sofa, setzte mich ebenfalls darauf, beugte mich vor und gab Kirsten ihr Glas in die Hand. Mit dem Kopf nickend nahm sie es an und hielt es erst einmal unter ihre Nase.

Tief sog sie den Duft ein und verdrehte leicht die Augen. Ein Ausdruck des Wohlgefallens. Erst als ich ihr dann zuprostete und unsere Gläser leicht gegeneinander schlugen, setzte sie den Rand des Glases an die Lippe und nahm einen ersten, kleinen Schluck.

„Mmmmmhhh“!, traf es an meine Ohren und ich wusste, dass ich ihren Geschmack getroffen hatte. Ein weiterer Schluck folgte, den sie genussvoll einen Moment im Mund behielt, um das Wasser des Lebens, zur vollen Entfaltung kommen zu lassen.

Ich wusste genau, dass dieser Whiskey nur ein ganz leichtes Brennen im Hals verursachte, obwohl er die üblichen Anteile an Alkohol hatte. Sehr angenehm, zumindest manchmal. Es passte auf jeden Fall zu der Musik, die jetzt etwas lauter und wie ein Nebel durch den Raum waberte.

Sie wurde zu einem Teppich aus Tönen, auf denen unsere Ohren tanzten.

Kirsten schoss ihre Augen, gab sich voll und ganz dem Genuss der Musik und dem Getränk hin, von dem sie immer wieder einen kleinen Schluck nahm, ohne die Augen zu öffnen.

Das erste Stück hatte eine Länge von fast einer viertel Stunde und so lange hörte ich nichts mehr von ihr, konnte sie genau aus dem Augenwinkel studieren.

Fast regungslos saß sie die ganze Zeit dort, nur einer der großen Zehen wackelte leicht im Takt mit. Wenn das nicht gewesen wäre, hätte man vermute können, dass sie schlief.

Als die letzten Klänge des Stücks verhallten, machte sie ihre Augen auf und meinte nur: „Traumhaft, ich habe selten so etwas Schönes gehört und getrunken. Herr Krause, sie haben Geschmack. Etwas Seltenes bei Männern. Warum sind sie nicht zwanzig Jahre jünger?“

Dann machte sie ihre Augen wieder zu und rekelte sich in ihrer Ecke ein wenig Hin und Her, grub sich geradezu in das Sofa hinein.

Dabei war mir bewusst, dass sie keine Antwort erwartete und ich hielt mich auch daran. Die Frage musste nicht beantwortet werden.

Das nächste Stück war nicht ganz so lang und ruhig. Hierzu wippte wie mit dem ganzen Fuß und beließ es nicht bei dem Zeh. Als es vorbei war, fragte sie mich, ob ich noch einen Drink für sie hätte.

Von meiner Seite aus hätte sie die ganze Flasche austrinken können, es wäre mir egal gewesen.

Also stand ich auf und goss und beiden, mehr als zuvor ein.

Dankend nahm sie es an und umschlang das Glas mit ihren zierlichen Fingern. Als dann ein neues Stück einsetzte und ich mich gerade wieder hingesetzt hatte, drang eine Frage an mein Ohr.

„Haben sie etwas dagegen, wenn ich etwas zu der Musik tanze?“

Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass die Musik wirklich tanzbar war.

Es kam mir nicht so vor und ich selber, hätte es nicht gewagt.

Kirsten stand auf, hielt dabei ihr Glas weiterhin in der Hand und begab sich zu einem freien Platz vor dem Wohnzimmertisch. Hier schloss sie wieder ihre Augen, führte das Glas an die Lippen, nahm einen weiteren Schluck und begann sich langsam zur Musik zu wiegen.

Fasziniert sah ich ihr dabei zu, denn es war unheimlich, wie sie sich im Takt bewegte.

Ihr Körper schien eins mit den Tönen zu werden, nahm sie auf und gab ihnen eine Form. Sie schien ihren Leib vollkommen unter Kontrolle zu haben, alles wirkte glatt, ohne Ecken und erinnerte mich an einen Schlangenmenschen. So etwas musste sie gelernt haben, vielleicht hatte sie mal Ballettunterricht genommen oder nahm ihn noch, denn in der Art, sah es aus. Mit einer gespannten Leichtigkeit bewegte sie sich auf einem Fleck, brauchte kaum Platz für ihre Bewegungen.

Irgendwann stellte sie dann doch das Glas auf dem Tisch ab und ihre Bewegungen, wurden ausholender. Jetzt drehte sie sich zusätzlich im Kreis, ließ ihre Arme vom Körper abstehen, hob sie immer wieder schlangenartig in die Höhe, weit über ihren Kopf. Sie wurde eins mit der Musik, verband sich damit, als wenn sie diese schon tausend Mal gehört hätte. Es passte einfach und ich konnte meinen Blick nicht abwenden. So stellte ich mir eine Nymphe vor, vielleicht auch eine Elfe, dazu hätten ihr nur noch die Flügel und längere Haare gefehlt.

So stellte ich sie mir vor.

Irgendwann hörte die Musik auf und ich verfluchte sie in diesem Moment ein wenig. Zerstörte sie doch den Anblick, den ich so genoss.

Kirsten machte ihre Augen auf, griff wieder zum Glas und lächelte mich überaus niedlich an. Anders kann ich es nicht beschreiben.

„Herrlich! Sollten sie auch einmal versuchen. Es ist ein so schönes Gefühl, wenn man mit der Musik verschmilzt.

Man ist dann in einer ganz anderen Welt. „

„Lass mal Kirsten!“, meint ich nur, „dafür bin ich schon zu alt und ungelenk. Würde komisch aussehen!“

„Ach was. Ich mache die Augen zu und mehr Menschen sind hier nicht. Also, was ist? Ich finde, sie sollten es einmal versuchen. Ist nicht schwer!“

Alkohol, auch in kleineren Mengen, macht mutig und meine Hemmung gegen das Tanzen, was ich normalerweise hatte, war kaum noch vorhanden.

Also stand ich auf, stellte mich neben Kirsten und erwartete das nächste Musikstück. Welches kommen würde, wusste ich nicht, das hatte ich mir beim Brennen nicht gemerkt.

Nach den ersten Takten wusste ich es sofort. Ein sehr langes, sehr ruhiges Stück. Eines meiner Lieblingsstücke.

Ich schloss genauso wie Kirsten die Augen und ließ die Töne auf mich wirken. Zuerst weigerte sich mein Körper, irgendetwas zu machen.

Ich lauschte nur dem Takt und versuchte mich darin zurechtzufinden. Doch nur zwei Minuten später löste sich mein Körper, fast von selber aus der Erstarrung und begann sich zuerst in der Hüfte zu wiegen. Sicher lange nicht in der Geschmeidigkeit von Kirsten, aber immerhin. Nur einmal öffnete ich kurz meine Augen, rein aus Neugierde und sah Kirsten neben mir. Sie war wieder in ihre Bewegungen versunken und kostete es aus.

Meine Augen schlossen sich wieder wie von selbst und mein Körper wurde mutiger.

Aktiv brauchte ich ihn nicht mehr zu steuern, denn es lief wie von selber ab. Dabei hatte ich wirklich den Eindruck, als wenn mein Gehirn keinen Anteil daran hatte. Ich dachte an nichts, wirklich an nichts, konzentrierte mich nur auf die Töne. So in etwa hatte ich mir immer Entspannung vorgestellt und nicht begriffen, dass sie so nah war, wenn man wollte. Einfach nur Musik und etwas Bewegung dazu und schon konnte man ein wenig vor den Sorgen und der Welt flüchten.

Wenigstens ein paar Minuten.

Als das Stück vorbei war, fühlte ich mich ein wenig leichter, grinste Kirsten an, die mich ebenfalls mit großen Augen betrachtete.

„Und?“, fragte sie, „hat es gefallen? Ist doch gar nicht so schlimm. Man muss sich nicht vor anderen verstecken. Ich zum Beispiel bin viel zu dünn. Mir wäre es lieber, etwas mehr auf den Knochen zu haben. Aber ich kann so viel essen, wie ich will, es klappt einfach nicht.

Habe mich inzwischen damit arrangiert. Ist einfach so.

Was meinen sie, darf ich noch einen Drink?“

Die Frage folgte jetzt ansatzlos dem Vorigen und ich war etwas verwirrt. Ich war es nicht gewohnt, dass Menschen eine 180-Grad-Wendung in der Kommunikation machten. Darum konnte ich ihr nicht gleich folgen.

„Ähhhm, sicher kannst du noch einen bekommen. Du wirst ja sicher wissen, wann du aufhören musst.

Ist genug von da! Ach ja, du bist nicht zu dünn. Sei froh das es so ist. Solange das nicht krankhaft ist, der Psyche oder einem falsch verstandenen Schönheitswahn entspringt, ist das vollkommen in Ordnung. „

Während ich ihr Glas nahm und zum Barschrank ging, drehte sich Kirsten ein paar Mal langsam im Kreis und meinte. „Sie finden mich also nicht zu dünn? Dabei hätte ich gedacht, dass alle Männer auf die kurvenreichen Vertreterinnen meines Geschlechts ständen.

Größer, mit breiterer Hüfte und ausladenden Brüsten. „

Unterdessen hatte Kirsten aufgehört sich im Kreis zu drehen und sah mich mit ihren Kulleraugen fragend an.

Ich goss erneut etwas in unsere Gläser ein und drehte mich zu ihr um.

„Alle Männer? Es gibt niemals etwas für alle. Alle ist ein Begriff, den man nicht nehmen sollte. Einige oder viele, könnte man nehmen. Aber alle? Ich persönlich finde dich gut, so wie du bist, und wenn ich das sage, können es nicht mehr alle sein!“

Ohne eine Antwort kam sie zu mir herüber, stellte sich vor mir auf die Zehnspitzen und gab mir einen Kuss auf den Mund.

Genauso zart wie schon einmal, nur nahm sie ihre Zunge, dieses Mal, nicht zur Hilfe.

„Danke, das ist sehr nett von ihnen. Ich hoffte nur, es gäbe mehr Männer wie sie!“

Dann nahm sie mir ein Glas aus der Hand, ging zum Sofa zurück und kuschelte sich wieder in ihre Ecke. Wenig später saß ich auf der anderen Seite und schwelgte noch in dem flüchtigen Geschmack, den ich von ihren Lippen noch auf den meinen hatte.

„Die Musik ist einfach traumhaft. Schade das ich mich nicht mal lang machen kann. Ich glaube, im Liegen könnte ich sie noch besser genießen. „

„Mach es ruhig. Ich setze mich solange in einen der Sessel. Kannst dich dann ausstrecken. Müsste in der Länge für dich reichen. Bist ja nicht so groß!“

Kaum hatte ich das gesagt, drehte sie sich unheimlich schnell herum und nur weniges Augenblicke später, lag sie mit ihrem Kopf auf meinen Oberschenkeln.

„Es geht auch, ohne dass sie aufstehen müssen. So alleine im Sessel ist doch nicht schön. „

Kirsten machte ihre Augen zu und ich saß einfach nur wie ein begossener Pudel da. Damit hatte ich nicht gerechnet. Fast ungläubig sah ich herunter auf meine Oberschenkel, wo jetzt ihr Kopf lag, und hielt dabei mein Glas fest, ohne es zu merken. Erst einige Sekunden später fiel es mir auf und ich nahm einen mehr als tiefen Schluck.

Einmal sah ich an ihrem Körper entlang, der sich jetzt, auf dem Rücken liegend, über die gesamte Länge des Sofas erstreckte. Auch wenn sie klein war, reichte die Länge nicht aus, denn ihre Waden lagen auf der Armlehne und ihre Füße hingen darüber hinaus, frei in der Luft. Diese wippten jetzt langsam im Takt mit der wieder einsetzenden Musik.

Ich saß da, konnte mit der Situation nicht viel anfangen und wusste zu allem übel nicht, wohin mit meinen Armen.

Noch hielt ich in der einen Hand mein Glas und der andere Arm baumelte so an mir herunter, dass er seitlich auflag. Auf die Dauer würde es aber anstrengend werden, sie so zu halten, zumal mein Glas leer war, nachdem ich den letzten Schluck genommen hatte. Wohin jetzt mit dem Gefäß. Vorbeugen zum niedrigen Wohnzimmertisch vor mir, war fast nicht möglich. Dazu hätte ich Kirstens Kopf mehr oder weniger zwischen Bauch und Beinen eingequetscht.

Einen weiteren Tisch, neben dem Sofa, gab es nicht.

Plötzlich hob Kirsten einen Arm und ihre Hand tastete nach dem Glas in meiner Hand. Sie hatte ihre Augen nur einen Spalt weit geöffnet und meine Situation gut erkannt. Ich lies das Glas los und Kirsten stellte es für mich auf den Tisch, ohne sich auch nur einen Millimeter sonst zu bewegen.

Jetzt hatte ich zwar kein Glas mehr in der Hand, dafür wusste ich aber nicht, wohin mit dem Arm.

Platz war normalerweise genug da, aber dort lag jetzt Kirsten. Doch das Problem wurde ganz einfach gelöst. Nachdem Kirsten das Gefäß abgestellt hatte, griff sie erneut nach meiner Hand und legte sie sich selber, in Höhe ihres Bauchnabels, flach auf den Bauch.

Mein Herzschlag setzte einen Schlag aus als Kirsten losließ und ich sofort die Wärme ihres Bauches unter meiner Handfläche spürte. Der Stoff war sehr dünn und man hätte fast meinen können, dass er gar nicht da war.

War Kirsten zunächst die treibende Kraft gewesen, entwickelte ich jetzt eine Art von Eigeninitiative. Ich hatte immer schon gewusst, dass Frauen es liebe, wenn man sie am Kopf krauelt. Nicht bei denen, die noch weg wollen und gerade ihre Haare gemacht haben, aber fast alle anderen liebten es in den gemütlichen Stunden. Also hob ich meine andere Hand so an, dass ich die Finger in ihre kurzen Haare schieben konnte, ertastete vorsichtig und gefühlvoll ihre Kopfhaut und begann sie dort leicht zu massieren.

„Mmmmmmmhhh!“, kam es wieder von ihr und ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg war. Dazu ließ ich meine ander Hand langsam auf ihrem Bauch kreisen. Nur ganz wenige, wobei die Handfläche fast nicht über den Stoff rutschte. Es war eher eine Art verschieben der Haut unter dem Gewebe. Für Kirsten anscheinend sehr angenehm, den sie rekelte sich ein weiteres Mal auf dem Sofa, brachte sich noch besser in meine Reichweite.

Dabei rutschte ihr Kopf ein Stück näher an mich heran und lag fast direkt auf meinem Schoß. Das wiederum war ein kleines Problem bei mir.

Die ganze Situation war natürlich nicht spurlos an mir vorbei gegangen, und obwohl meine Männlichkeit zwischen meinen Beinen eingeklemmt war, was ich sehr bedauerte, bildete sie eine kleine Beule in dem Hosenstoff. So kam es, dass ihr Kopf jetzt direkt auf dieser Beule lag und sie musste es an ihrem Hinterkopf genau spüren.

Daraufhin vermutete ich, dass sie zurückschrecken würde, aber das Gegenteil war der Fall. Sie drehte ihren Kopf mehrmals leicht hin und her, was sich auf mein bestes Stück übertrug und es noch härter werden ließ. Ob es ihr zu hart unter dem Kopf wurde oder sie es einfach noch bequemer habe wollte, kann ich nicht sagen, aber jetzt rutschte ihr Kopf noch weiter an mich heran, dass ihre linke Wange gegen meinen Bauch stieß.

Auch hier spürte ich ihre Wärme, die sofort für mich fühlbar wurde.

Mit gleicher Vorsicht kraulte und massierte ich weiter ihre Kopfhaut und ihren Bauch, wollte in diesem Moment gar keine Veränderung. Die kam aber schneller als ich gedacht hatte.

Kirsten streckte auf einmal ihre Arme über den Kopf, als wenn sie sich strecken wollte. Hierbei ließ sie ein eindeutiges Gähnen hören. Durch das strecken ihre Arme, spannte sich der Stoff ihres Shirts sehr stark, und da sie anscheinend gerade sehr tief ausatmete, rutschte der Teil des Gewebes aus der Hose, der dort zuvor hineingesteckt worden war.

Erst dann legte sie ihre Arme wieder neben ihren Körper und lag einfach nur still da.

Mir klopfte inzwischen das Herz fast bis zum Hals. Ich brauchte schon länger nicht mehr darüber nachdenken, dass sie sich mir anbot. Die Frage war nur, wie weit konnte ich gehen. Dies herauszufinden, war meine Aufgabe.

Ich kann nicht sagen, ob ich dieses Angebot ohne den Alkohol angenommen hätte. Eine Hemmung in diese Richtung war zwar noch da, aber traten immer mehr in den Hintergrund.

Meine Hand auf ihrem Bauch machte inzwischen größere Kreise und der Stoff rutschte unter der Handfläche hindurch. So kam es, dass zuerst mein kleiner Finger, dann auch der Ringfinger über den Rand des Shirts rutschte und über die nackte Haut strich. Der Unterschied war doch größer als ich gedacht hatte. Die Wärme war dieselbe, aber ihre Haut war wesentlich glatter und fühlte sich so wunderbar lebendig an.

Kirsten zuckte einmal ganz wenige zusammen, als sie es spürte.

Drückte sich dann aber noch etwas stärker an meinen Bauch und blieb vollkommen bewegungslos liegen. Sie nahm einfach, was ich ihr gab. Genoss die zärtlichen Berührungen, die ich ihr gab, nahm sie in sich auf und vereinte sie mit der Musik, die immer noch die Luft erfüllte. Einer der Vorteile einer MP3 CD. Es passten sehr viele Stücke darauf.

Langsam hatte sich mein Herzschlag wieder normalisiert. Mit großer Aufmerksamkeit ging ich jetzt vor und kam mir fast wie ein Forscher vor, der unbekanntes Terrain erkundete.

Genau genommen kann ich dieses Gebiet ja auch noch nicht.

Ein weiterer Finger rutschte auf ihre blanke Haut, zog den Rand des Shirts weiter nach oben und machte Platz für die beiden verbliebenen, die sofort folgten. Es war herrlich, als ich spürte, wie sich meine komplette Handfläche mit ihrer Haut verband.

Dabei konnte ich genau fühlen, dass Kirsten einmal kurz die Luft anhielt. Für sie war es mindestens genauso aufregend wie für mich, vielleicht sogar noch aufregender.

Jetzt wurde ich mutiger, ließ meine Hand in immer größeren Kreisen über ihren Bauch rutschen und legte dabei mehr und mehr von Kirsten frei. Weiter rutschte das Shirt nach oben und ich zuckte geradezu zurück, als mein Daumen gegen ihren untersten Rippenbogen stieß. Deutlich hob er sich von ihrem flachen Bauch ab, der relativ eingesunken war und fast eine Kuhle bildete.

Bedächtig langsam ließ ich die Kuppe des Daumens mehrfach an ihren unteren Rippen entlang gleiten, ertastete die Grenze, die den Bauch von ihrem Brustkorb trennte.

Eine Grenze, die ich noch nicht zu übertreten wagte. Was mich dort oben erwartete, war klar und ich hätte es am liebsten sofort erobert, aber ich hielt mich selber zurück, wollte die Spannung noch länger aufrechterhalten.

Hatte sich zuerst mein Blick auf meine forschende Hand konzentriert, sah ich Kirsten jetzt ins Gesicht. Nach wie vor waren ihre Augen geschlossen, doch ich meinte unter ihren Liedern zu sehen, wie sich ihre Augen langsam hin und her bewegten, als wenn sie etwas sah, was mir verborgen blieb.

Dazu kam, dass ihre Mundwinkel leicht nach oben zuckten.

In dem Moment, als meine Hand den Rippenbogen überwand, zuckte es wesentlich deutlicher um ihren Mundwinkel. Als mein Daumen dann an den unteren Rändern ihrer kleinen Brüste entlang strich, öffnete sich ihr Mund einen kleinen Spalt weit und ein leises, fast nicht zu vernehmendes Stöhnen entwich. Leicht drehte sich ihr Kopf hin und her und sie zog auf einmal ihre Beine an.

Hochgestellt drückten ihre Füße jetzt in das Sofa und man konnte fühlen, wie sich ihr ganzer Körper anspannte. Sie wartete auf etwas, was ich ihr geben wollte, aber noch etwas herauszögerte. Zumindest ein paar Sekunden sollte es noch bis dahin dauern, obwohl ich selber danach gierte.

Auf einmal, ohne dass ich es gedanklich steuerte, hob ich meine Hand an, ließ sie einen kleinen Moment über dem Ziel schweben, welches wir beide kannten.

Erste dann senkte ich diese ab.

Zuerst fühlte ich die mehr als harte Murmel, die versuchte, sich in mein Fleisch zu drücken. Fast unnachgiebig drückte ich sie herunter, zurück in dass weiche Gewebe, welches darunter lag. Dann erst verband sich meine Haut mit ihrer und ich legte sie vollkommen auf ihre Brust.

Kirsten stöhnte ein weiteres Mal auf, etwas lauter als zuvor. Man konnte darin die Spannung hören, die sich in ihrem Körper aufgebaut hatte und die ließ sie jetzt heraus, ohne sie wirklich abzubauen.

Zuerst verhielt ich mich vollkommen ruhig, wollte diese erste Berührung so lange wie möglich auskosten. Doch dann zogen sich meine Finger wie von selber etwas zusammen, nahmen das weiche Fleisch darunter mit und drückten es gefühlvoll zusammen.

Auch wenn es nicht viel war, fühlte es sich mehr als gut an, wobei es nicht nur mir gefiel. Kirstens Kopf war in größere Bewegung gekommen, rollte jetzt weiter hin und her als zuvor.

Dazu öffneten sich immer wieder ihre hochstehenden Knie und schlossen sich sofort wieder.

Mutiger geworden wechselte ich jetzt den Platz mit dem anderen, genauso schönen daneben. Kirsten zuckte zusammen, entspannte aber sogleich wieder, soweit es ging. Sie nahm meine Berührungen hob dabei ihren Brustkorb an, um sich mir entgegen zu strecken.

Erst jetzt kümmerte ich mich um die beiden harten Kirschen, die nach Streicheleinheiten schrien. Dazu hob ich meine Hand vollkommen von ihr ab, spreizte Daumen und kleinen Finger so weit ab, wie es ging, und konnte dann beide Brustwaren zugleich reizen.

Nur mit der Intensität eines Hauches, legte ich sie darauf, kaum zu spüren aber da. Daraufhin ließ ich sie langsam kreisen, steigerte aber den Druck und die Bewegung kontinuierlich.

Diese Reizung war sehr stark und Kirstens Körper kam in Bewegung. Wurde zuerst nur ihr Kopf hin und her gerollt, begann jetzt ihr ganzer Leib damit, sich zu sich zu recken und strecken. Ab und zu versuchte sie selber den Druck zu erhöhen, indem sie mir mit ihrem Oberkörper entgegen kam, aber ich wich in gleicher Weise aus, wollte sie quälen.

Sie begriff es, denn nach wenigen Versuchen hörte sie damit auf und wartete darauf, was ich für sie tat. Der Druck von oben wurde stärker und ihre Empfindungen wurden intensiver. Irgendwann drückte ich ihre harten Knospen in das weiche Gewebe darunter und sie stöhnte mehrmals hintereinander auf, wobei es immer drängender, lustvoller wurde. Ich war auf dem richtigen Weg, das konnte ich genau spüren und ich stellte meine Bedürfnisse vollkommen hinten an, denn ich war mehr daran interessiert Kirsten zu verwöhnen und dabei zu beobachten, als an mich selber zu denken.

Doch auf einmal endete die Sache. Wie durch einen Nebel hörte ich, wie draußen einige Stimmen erklangen. Eine davon war die von Melissa. Wirklich einer der ungünstigsten Momente in meinem Leben. Auch Kirsten hörte es , denn sie lag auf einmal vollkommen ruhig und lauschte. Als wir dann hörten, wie ein Schlüssel in das Schloss geschoben wurde, sprang Kirsten auf einmal auf. Schneller als ich jemals gedacht hätte, schnappte sie sich ihre Schuhe und rannte leicht wankend zu der großen Glastür, die zum Garten hinführte.

Diese öffnete sie so schnell, wie es ging und schlüpfte nach draußen. Kaum war sie dort angekommen, drehte sie sich noch einmal um und winkte mir zu. Dann verschwand sie in der Dunkelheit, die sich schon lange breitgemacht hatte.

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