Der Spanner

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Beate naschte die letzte Praline. Dann drehte sie sich rum, zum Schlafen. Sie schaffte es aber nicht, einfach so, wie immer, ins Traumland abzutauchen. Eine innere Unruhe plagte sie. Natürlich wusste sie, woher das kommt, Dieter war nicht mehr da, ihr Dieter. Er ist einfach so nach Berlin gezogen; um zu studieren, wie er sagte. „Der Saukerl hat doch dort nur eine neue Freundin!“, murmelte Beate so vor sich hin.

Sie wälzte sich auf die andere Seite, eine Minute danach, wieder zurück.

Der Schlaf, der Erlösende wollte einfach nicht kommen. Sie schaltete ihre Nachttischlampe wieder ein; vielleicht bringt ja ein wenig Lesen, in diesem neuen Roman, die notwendige Ruhe, dachte sie.

„Huch“, murmelte sie dann, „die Vorhänge sind ja gar nicht zu. “ Sie war aber viel zu träge, jetzt aufzustehen und die Vorhänge zu schließen. „Sollen sie doch reinglotzen“, sagte sie zu sich selbst und drehte dem Fenster einfach den Rücken zu.

Das Buch, das Abschiedsgeschenk von Dieter, begann eigentlich eher langweilig. Bald merkte sie aber, dass es von einem Mädchen handelt, das so ganz in ihrer Situation war. Vom Freund verlassen, quälte sie nicht nur die Einsamkeit, sondern auch ein sexuelles Verlangen. Beate richtete sich auf, als sie da las, dass die Romanfigur eine tolle Lösung gefunden hatte: Die zog ihr Nachthemd aus, spielte erst an ihren Brüsten, und dann — nahm sie eine Kerze und schob sie sich da unten rein.

Beate war entsetzt. Dieser Dähmlapp Dieter hatte zwar schon mal gesagt, dass es Mädchen gäbe, die einen Dildo verwenden. Sie musste erst einmal aufgeklärt werden, was das sei. Damals schimpfte sie zwar auf die Eltern, weil sie so streng erzogen wurde und sowas gar nicht wusste – aber sich dazu herablassen, das für Dieter einmal zu machen? Das war ein absolutes No Go. Sie konnte nicht mal mit Dieter zusammen ins Bad; vor ihm gar Pipi zu machen? Sie schubberte, alleine bei dem Gedanken daran, vor Scham zusammen.

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Gut, sie schliefen zuletzt zusammen, nach dem er es irgendwie geschafft hatte, sie zu überlisten. Anderntags hatte sie dann das Problem, das Leintuch zu entsorgen, bevor die Eltern etwas spannten. Dass ihr dieses ‚Spiel’ inzwischen Spaß macht, wollte sie sich selbst nicht eingestehen.

Heute Abend nun, merkte sie, entsetzt, dass es irgendwie sogar ein Teil ihres Lebens wurde. Das Liebesabenteuer, wie sie es nannte, fand aber immer nur im Dunkeln statt und immer unter der Bettdecke.

Mit einem sehnsuchtsvollen Seufzer musste sie sich heute eingestehen, sie hatte eigentlich Dieter noch nie nackt gesehen, bis einmal im Bad, als sie nicht wusste, dass er da drinnen war.

Aber gefühlt hatte sie ihn. Seinen Körper, seine starken Arme und – ja, sie hatte auch mal seinen Penis in der Hand. Damals hatte sie einen kleinen Schwips, von dem Wein, den ihr Dieter mitbrachte und den sie miteinander tranken.

Am anderen morgen konnte sie sich nur noch dumpf daran erinnern, dass sie sogar an diesem männlichen Schwanz gelutscht hatte. Dieter lutschte dafür an ihrer Spalte, die heute so unruhig war.

„Das war ja erst vorgestern“, gestand sie sich leise zu, in verzückter Erinnerung. „Es war der Abschiedskuss mit diesem Schuft!“ Beate merkte, dass sie aus Zorn oder aus Kummer?, viel zu laut und das noch mit sich selbst redete.

Sie las weiter in ihrem Buch. Ihr Atem ging etwas hastiger, als sie da las, dass jenes Mädchen die Vorhänge öffnete, das Fenster ebenfalls, die Deckenbeleuchtung zusätzlich anschaltete und dann, sie kiekste vor Schreck, auch noch das Nachthemd auszog und sich dann splitterfasernackt, aufs Bett legte. Aufs Bett, nicht mal unter die Bettdecke, und dann, wie stand da, masturbierte – mit der Kerze. Sie wusste zwar nicht genau, was dieses Wort ‚masturbieren,’ bedeutet, sie konnte es sich aber schon denken.

Scheu, wie sie sich gab, errötete sie, warf das Buch auf den Boden und schaltete die Nachttischlampe aus. Aber an Schlaf war jetzt überhaupt nicht mehr zu denken. Nach einigem herumwälzen, half alles nichts, sie griff an ihre Pussy.

Es dauerte nicht lange, bis sie feststellte, es brachte ihr gute Gefühle. Doch die Kerze ging ihr nicht mehr aus dem Sinn. Bald wurde das Bild der Kerze, der Gedanke daran, sie sich da unten reinzustecken, so übermächtig, dass nichts mehr half.

Sie stand auf, wühlte in ihrer Kommode. Da musste doch noch vom letzten Advent … Ja, da waren sie, vier große dicke rote Kerzen. Lang genug um sie sich bequem in die Pussy stecken zu können. Sie verglich in Gedanken die Kerzen mit dem Penis von Dieter, fuhr mit der Hand an ihnen auf und ab, nahm sie in den Mund. Ein wenig kleiner fand sie die Kerzen schon aber …

Sie errötete, bei dem unkeuschen Gedanken, er war aber übermächtig, Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, sie dachte nur noch an das Mädchen im Roman.

Sie riss das Fenster auf, machte die Deckenbeleuchtung an und legte sich aufs Bett. Die Zudecke lag längst auf dem Boden. Dann fiel es ihr ein – das Nachthemd. Es kam runter und dann, endlich, konnte sie die Kerze dahin schieben, wo es ihr Innerstes verlange: in die Pussy.

Ja, das erinnerte schon eher an Dieter, als der Finger vorhin. Schnell hatte sie die richtige Technik raus. Sie merkte, dass da eine Flüssigkeit aus ihr lief.

Das kannte sie schon von den Spielen mit Dieter, dachte da aber eher, es käme aus ihm. Sie hatte noch nie zuvor masturbiert. Ihre Geschwindigkeit, mit der sie die Kerze in sich steckte und wieder rauszog, wurde Schwindel erregend. Oh, sie genoss es. Zeit und Raum verschwanden irgendwie und dann – sie schrie – ein erster Orgasmus hatte sie ereilt. Dieses herrliche Gefühl musste voll ausgekostet werden. Nun verstand sie, was ihr Dieter ihr da sagen wollte, was er mit ihr erreichen wollte.

Himmlische Gefühle.

Es blieb nicht bei diesem ersten Gefühl der Erleichterung; wieder und wieder wurde sie von diesem guten Gefühl geschüttelt. Endlich, nach fast einer halben Stunde, schlief sie darüber ein. Die Kerze, inzwischen angenehm weich, durch die Wärme ihrer Vagina, blieb da stecken, wo sie es am angenehmsten fand; tief drin.

Beate schlief selig lächelnd. An das Buch dachte sie nicht mehr, aber an Dieter, an ihren Dieter.

Sie meinte seine haarige Brust beinahe zu spüren, seine starken Arme schienen sie zu umfassen; sie stöhnte vor Wohllust – sie vermeinte gar, seinen Penis in sich zu spüren. Ihr Stöhnen wurde lauter, sie wachte auf, oh Schreck, sie wurde tatsächlich gefickt (obwohl sie dieses Wort niemals über die Lippen bringen würde). Ein Mann lag auf ihr.

Sie schrie! Eine Hand hielt ihr den Mund zu. „Stell dich doch nicht so an, Beate“, sagte eine vertraute Stimme.

Sie riss die Augen ganz auf. Dann ließ sie sich erlöst zurücksinken. Es war ihr Dieter. Sie genoss das Liebespiel wie nie zuvor. Irgendwie war sowas wie innere Befreiung bei ihr eingetreten. Es wurde der erste, wirklich gute Fick in ihrem Leben. Dieter durfte heute alles, was ihm zuvor immer verwehrt wurde. Sogar von hinten durfte er dran. Es war auch Dieters erste richtige, ausgedehnte und sehr lange Kopulation. Über zwei Stunden waren sie zugange, bevor der Schlaf sie übermannte (Überfraute?).

Beate schreckte zuerst hoch, als das erste Morgenlicht zum offenen Fenster hereinblickte. Ganz langsam kam die Erinnerung. Dann bemerkte sie, dass sie nicht alleine war. Sie erschrak, dann bemerke sie es, es war ihr Dieter. Sie seufzte wohlig, dann griff sie an ihre Pussy, eine erst schwache, dann geile (obwohl sie dieses Wort gar nicht kannte) Erinnerung an die vergangene Nacht. Die Pussy war immer noch nass und klebrig und sie fühlte sich etwas – ‚hm“, brummelte sie, dann kam ihr die Erleuchtung, „verdammt gebraucht, duchgevögelt und sehr zufrieden“, sagte sie zu sich selbst.

„Gut durchgevögelt ist sicher richtig“, ließ sich Dieter vernehmen. „Das war ja auch der Zweck der Übung!“ Dann fügte er grinsend hinzu: „Du hast hundertprozentig reagiert; wie es mein Freund prophezeit hat. “

Beate fuhr hoch. „Du verdammtes Schwein, was hast du mit mir angestellt“. Anstatt jetzt wirklich sauer zu sein, warf sie sich auf ihn, küsste ihn, schmuste ihn und dann weinte sie. Glückselige Tränen.

„Ach mein Schatz“, gestand dann Dieter.

„Das konnte mit uns beiden einfach nicht mehr so weiter gehen. Du warst zu verklemmt, du trautest dich nichts. Unsere sexuelle Beziehung war das das absolute Nichts. Du hast mir keine Chance gelassen, um dich zu einem Orgasmus zu bekommen. Da beriet mich mein Freund und mein Papa. “

Beate richtete sich empört auf. „Du hast mit denen über unsere Beziehung gesprochen?“

„Ja. Ich liebe dich doch und – irgendwer schrieb, erinnerte ich mich an den Lesestoff zum Abi, in der Liebe ist alles erlaubt.

„Du, du …“, die Tränen flossen noch stärker, dann brachte sie es doch noch heraus: „du Lieber. Aber, was hast du gemacht?“ Frauen und Neugierde.

„Ganz einfach, wir heckten zusammen einen Plan aus, der sogar funktionierte“, grinste sie Dieter an. „Der war zwar etwas verwegen, wir wollten aber wirklich nur das Beste, für dich und für mich. “

„Grr“, fauchte Beate. „Wohl vor allem für dich, wie du da heute Nacht über mich hergefallen bist!“ Dann errötet sie und fügte leise hinzu: „Aber gefallen hat es mir doch.

“ Sie schmuste sich wieder an Dieter heran, dann flüsterte sie, etwas genierlich, „wie war er der Plan?“

„Vieles steckte in meinem Abschiedsgeschenk“, gestand Dieter. „In den Pralinen war ein Mittel, dass dich aufregen würde, das deine Lust auf Sex entfachen sollte. Dann dieser Roman, mit diesem Mädchen, dass da schlimme Sachen macht. Dieses Buch empfahl mir übrigens dein Vater – und, um uns die Tat zu ermöglichen, sind sie ja für zwei Tage, zu deiner angeblich sehr kranken Tante, verreist.

Beate schaute schon wieder grimmig. „Pa wusste auch davon, Ma womöglich auch?“

„Ja sicher, sonst hätten wir es doch gar nicht arrangieren können, dieses Spiel, das wir dir da untergejubelt haben“, lachte Dieter.

„Was für ein Spiel?“, entgegnete Beate fast zornig. “Das war, genau genommen, sogar eine Vergewaltigung, die du da begangen hast!“

„Ahm,“ meinte Dieter, etwas kleinlaut, „eigentlich nicht so richtig.

Ich hatte immerhin, sicherheitshalber und im Voraus, bei deinen Eltern um deine Hand angehalten. Das war recht einfach, auch bei deiner Ma, denn die beiden wusste sehr genau, dass wir schon miteinander geschlafen hatten. Ich gestand das auch. “

Röter, als Beate jetzt anlief, kann ein Mensch kaum werden. Da ist der Arsch eines Pavians noch bleich dagegen. „Du meinst — die wussten das?“

„Es wurde die Grundlage des Plans“, gestand Dieter.

„Wir konnten dich ja nicht alleine lassen, mit deinen inneren Wünschen. Ich war die ganze Zeit vor deinem Fenster, um im Notfall einzugreifen!“

„Jetzt wurde Beate bleich, kreidebleich. „Das offene Fenster! Das Licht! Ich völlig nackt und dann noch mit der Kerze …“

Dieter konnte seine Beate gerade noch festhalten, sonst wäre sie ohnmächtig aus dem Bett gefallen. Der Schock kam wohl gerade jetzt voll durch. Er erweckte sie durch liebevolles Tätscheln auf die Wangen – und mit liebevollen Küssen.

Wieder wach, giftete sie ihn aber erst mal an. „Dieter, du bist ein Stalker, ein Voyeur, ein Spanner!“ Dann begriff sie aber, so ganz langsam, die volle Wahrheit. Ihr Dieter liebte sie.

Und sie – sie wusste es mit einem Mal, sie ihn auch. Ihre Beziehung zum Sex, dem so wichtigen Teil der Liebe, war erweckt, genussvoll erweckt. Sie fiel über ihren Voyeur her. Mehr als küssendes Ungeheuer, denn als schüchternes Mädchen.

Dieter wusste, was jetzt fällig war und Beate konnte dabei ihre Lust hinausschreien so laut sie wollte.

Das Fenster blieb offen; Zuschauer konnte es bei ihrem heftigen Liebesspiel nicht geben; Beate wohnte im zwölften Stock und Nachbarn gab es keine … und sie konnte jetzt ihren Voyeur von ganzem Herzen zu gefallen sein.

Sie genossen es bis zum

Ende.

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